Thema:

Arbeit

17. Oktober 2016

Spontaner Besuch bei Fujitsu

Letzten Freitag auf einen spontanen Besuch beim Arbeitgeber vorbei geschaut. 

Schön war es alte Gesichter wieder zu sehen und den sozialen Kontakt zu spüren. Aber auch interessant die unterschiedlichen Reaktionen der Kollegen zu erleben. Einige sehr einfühlsam und interessiert, andere wiederum distanziert und nur über sich und den Job erzählend. Aber man kennt sie ja, aber dennoch verwunderlich zT keinerlei Fragen zum eigenen Wohlbefinden zu erhalten. 

Zudem wurde mir von Kollegen öfters die Frage gestellt "Wann kommst du denn wieder?". Nun, das ist momentan nicht unbedingt einer meiner wichtigsten Fragen.

Allerdings wird dies sicherlich bald eine zentrale Frage werden. Ich wurde diese Woche bereits wieder einmal von meiner Krankenkasse angerufen. Sie wollten wissen welche Fortschritte ich mit der Elektrotherapie mache. Beim Hausarzt wurde ich am Freitag ebenfalls darauf hingewiesen mir zu überlegen wie es weiter gehen soll. 

Gute Frage, aber ich weiß es nicht. Ich weiß nur bzw merke jetzt wie schwach ich noch vor einigen Wochen/Monaten war. Wie weit aber bin ich jetzt? 70, 80, 90% Prozent. Keine Ahnung.

Bin ich dem Druck der Arbeitswelt gewachsen? Auch wenn ich körperlich irgendwann soweit bin, ist meine Psyche überhaupt soweit? 

Viele Fragen, keine Antworten. 

Was ich aber weiß ist das es heute noch nicht geht. Unter anderem würde ich es heute noch nicht ins Büro schaffen ohne die Einlage einmal zu wechseln. Nur wo soll ich es tun wenn es notwendig wird? In der S-Bahn, auf dem Bürgersteig, irgendwo im Gebüsch? 

Überhaupt das Gefühl ständig im Urin zu sitzen und dann Meetings abzuhalten, Vorträge zu halten und man merkt wie es läuft. Die Angst zu haben das es ausläuft und das vor anderen. Wie soll ich dann die Leistung bringen wie früher? Wie soll das gehen? Ich weiß es nicht. 

Äußerlich ist mir nicht viel anzumerken, insofern verstehe ich die Irritation einiger wenn ich sage "Ich weiß es nicht". Aber keiner sieht die inneren Schmerzen, die Ungewissheit, die Angst vor der Zukunft. Wann heilen diese Wunden?  Ich weiß es nicht. 

4. Mai 2017

Zurück in die Zukunft

Nun ist es also soweit. Die Zeit ist gekommen um in die Spur des Alltags zurück zu finden. Einerseits gewollt, andererseits naja.

Die Zeit wird zeigen wie ich es packe. Angst, bzw. Sorge, habe ich schon ein wenig darüber ob und wie ich es packe. Aber dank meines Arbeitgebers kann ich die Arbeitszeit erstmal auf 18 Stunden pro Woche reduzieren. Dabei arbeite ich auch nur an 3 Tagen. Ein von mir gewünschtes Arbeitszeitmodell, bei dem ich mich gut fühle.

Natürlich hat dies finanzielle Konsequenzen da ich nicht nur die Arbeitszeit reduziere, sondern auch Verantwortung abgebe. Aber es ist mir wichtig das ich mich bei der Arbeit wohl fühle und wie soll ich Kollegen führen, wenn ich mich erst noch um mich selbst kümmern muss?

Dies ist so erstmal auf unbestimmte Zeit angelegt. Hängt von einigen Faktoren ab, wann und wie ich die Arbeitszeit erhöhen oder auch wieder mehr Verantwortung übernehmen kann. Time we tell.

[su_pullquote align="left"]That's one small step for a man, one giant leap for me"[/su_pullquote]

1. Mai 2018

Fazit nach 1 Jahr Arbeit

Kein Kommentar.

1. Juni 2022

Nein, ich bin nicht gesund

Getrieben, unsicher, verloren...habe ich mir die letzten Jahre einreden lassen gesund zu sein.

Am Ende führte dies jetzt dazu das ich wieder arbeitsunfähig bin.

Es fing bereits am Ende des ersten Jahres (2018) an, als ich zu meinem Arbeitgeber zurückgekehrt (reduzierte Arbeit) bin. Als es zur Bewertung meiner Leistung im zurück liegenden Jahr kam, wurde mir eine Bewertung geben, welcher ich nur schwer zustimmen und vorallem verarbeiten konnte. Im Gespräch wurden mir gegenüber folgende Aussagen getroffen:

  • „Wer arbeitet ist gesund“ (klingt wie ein Spruch aus einer längst vergangenen dunklen Zeit)
  • „Deine spezielle Situation (Krankheit) können wir deshalb nicht berücksichtigen, das wäre anderen (gesunden) Kollegen gegenüber unfair“
  • „Wenn ich eine bessere Bewertung haben möchte, könnte ich mich weiter abstufen lassen, das hätte eine bessere Bewertung zur Folge“

Für mich eine Demütigung.

Wenn man bedenkt das ich zu diesem Zeitpunkt eine Schwerbehinderung von 80 hatte, ist es auch heute rückblickend noch eine Kränkung so etwas zu hören.

Für die Rückkehr in die Arbeitswelt habe ich ja bereits eine reduzierte Arbeitszeit, verbunden mit finanziellen Kürzungen, eine Abstufung der internen Laufbahnstufe, wiederrum verbunden mit Kürzung von Sozialleistungen vereinbart...

Und selbst wenn man jetzt den Aussagen meines Arbeitgebers zustimmen möchte, warum hat niemand während meines angeblichen Leistungsabfall dies direkt zeitnah mir gegenüber angesprochen? Warum hat man dies ignoriert bzw nicht erkannt und angesprochen, statt es erst Monate später im Mitarbeitergespräch als nicht zu diskutierenden Fakt auszulegen?

Nennt man das fehlende Empathie, schlechte Vorgesetzte oder Willkür?

Heute in der Nachbetrachtung hätte ich damals bereits die Reißleine ziehen müssen, statt es über mich ergehen zu lassen und fünf Jahre zu warten bis mich das ganze wieder einholt.

15. Oktober 2022

Zuviel gezahlt

Seit meiner Rückkehr (2015) in die Teilzeit hat es mein Arbeitgeber versäumt mich in die Pflichtversicherung der GKV (gesetzliche Krankenkasse) zurückzustufen. Das heißt, ich habe die letzten 5+ Jahre zuviel an Krankenkassenbeiträge gezahlt. Autsch!

Ärgerlich - auch wenn es möglich ist die zuviel gezahlten Beiträge zurück erstattet zu bekommen.

Besonders ärgerlich das der Arbeitgeber die Umstellung nicht nur versäumt hat, er hat noch nicht einmal eine rückwirkende Erstattung von sich aus veranlasst. Oha!

Nach einigem hin und her, hat's dann doch geklappt und ich erhielt die zuviel gezahlten Beiträge zurück. Zwar wurde es nicht ganz die Summe wie am Anfang von meinem Arbeitgeber berechnet, sondern knapp 10% weniger, aber immerhin ein nettes Sümmchen.

Zum Glück noch rechtzeitig, denn am 31.03. wird mein Arbeitgeber den Betrieb einstellen. Wäre die Sache nicht jetzt entdeckt worden, dann wäre es vermutlich nie aufgefallen. Glück im Unglück. Allerdings ist die Betriebsschließung auch keine schöne Sache. Mal sehen wie das endet.

Der Kapitän hat dabei das sinkende Schiff bereits verlassen. Das ist aber eventuell einen eigenen Thread wert. Mal sehen...