Thema:

Chemo

13. November 2015

Vorgespräch zum Port

Heute habe ich ein Vorgespräch im Rechts der Isar, um Information über den für die Chemo notwendigen Port zu erhalten.

Wenn man nun all die möglichen Risiken eines Porteingriffs hört, kommen einem schon Zweifel. Andererseits, wenn man so die ganzen Nebenwirkungen auf dem Beipackzettel eines Medikaments liest, dann will man dieses auch schon nicht mehr nehmen!

Mein Termin ist nun am nächsten Dienstag (17.11.) um 6.45 Uhr. Oh gott so früh schon dort sein.
Dauer rund 5 Stunden bis ich wieder raus bin.

19. November 2015

Port fühlt sich an wie ein Donut

Mit dem Port fühle ich mich

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ein bisschen wie der Klaas der sich in Japan einst einen Donut unter die Stirnhaut hat spritzen lassen. 

20. November 2015

Chemo oder doch erst OP?

Nachdem uns die Meinung aus Tübingen mit einer Strahlentherapie zu beginnen, doch etwas verunsichert hat, wollten wir uns noch eine weitere Meinung einholen. Dieses mal in München im Klinikum Großhardern.

Die gute Nachricht: auch sie nehmen Abstand von einer Strahlentherapie als Erstbehandlung,  wie von Tübingen vorgeschlagen.

Die schlechte Nachricht: sie schlagen eine OP als Erstbehandlung vor. Mit einer möglichen Chemotherapie im Anschluß. Also anders herum als das MRI.

Was machen?

Es wird bewusst gesagt das beide Ansätze ihre Berechtigung haben. Nur ist Großhadern der Auffassung erstmal den Primärkarzinom zu entfernen,  so daß der Ursprung beseitigt ist und somit das Risiko für eine weitere Streuung reduziert wird.

Mir gefällt dieser Ansatz auch besser, wobei ich die Argumente des MRI auch folgen kann.

Nun müssen wir als praktisch Unwissende hier eine solch schwere Entscheidung treffen. Das kann nur aus dem Bauch heraus geschehen.

Was uns in Großhadern gefallen hat, war das die beratende Ärztin den Oberfarzt hinzu gezogen hat. Dieser wollte wiederum noch den Chefarzt dazu holen. Dieser war allerdings für den ganzen Tag im OP. Sie wollen ihn aber trotzdem nochmal konsultieren und uns seine Meinung heute noch mitteilen. Insgesamt haben sie sich sehr viel Zeit für uns genommen. Das gilt aber auch fürs MRI, wobei ich dort noch mit keinem Ober-, geschweige den Chefarzt sprechen konnte.

5. April 2024

Zopf ist ab

Warum ist das was besonderes? Es gibt zwei für mich wichtige Aspekte an dieser Sache:

1. Gedanke

Bevor es 2015 zur OP kam war eigentlich zuerst eine Chemo geplant. Das Krankenhaus wollte den Tumor im ersten Schritt mit einer Chemo verkleinern ("down-sizing") und dann im zweiten Schritt eine OP ansetzen. Ich hatte dafür auch schon die notwendigen sechs Behandlungstermine angesetzt und einen Port gesetzt bekommen. Zu diesem Zeitpunkt entstand der Gedanke:

Sollten mir die Haare bei einer Chemo ausfallen, dann will ich sie wenigstens einmal richtig lang in meinem Leben getragen haben

Was die Chemo betrifft kam es dann doch anders, denn eine andere Klinik hat mich ohne vorherige Chemo sofort operiert. Erfolgreich! Dennoch war nach der OP und der Bestrahlung nicht ausgeschlossen das eine Chemo zusätzlich notwendig wird. Also blieb der Zopf.

2. Gedanke

Nachdem es aber zum Glück nie zu einer Chemo kam, wurde der Zopf immer länger. Und irgendwann war es für mich eine Stilfrage. Deshalb blieb der Zopf und der Bart wuchs auch weiter. Mir war ja nie klar wie die Krebsgeschichte ausgeht. Als dann noch der zweite Tumor entdeckt wurde, fühlte ich mich bestätigt.

Da ich die zweite Behandlungsrunde zum Glück auch ohne Chemo überstand, sah ich mich als Gewinner und fühlte es war der richtige Zeitpunkt für eine Veränderung.

Es war ein starkes Zeichen meiner inneren Ruhe, meiner wieder erstarkten Psyche. Ich fühlte das ich den Krebs zweimal besiegt hatte und eine Chemo nicht mehr notwendig ist. Somit war es an der Zeit dies mit einem kurzen Haarschnitt zu untermauern. Zudem fällt es mit weniger Haar und ohne Zopf deutlich einfacher den Motorradhelm an- und abzuziehen.

Aber der Bart bleibt.