Thema:

Diagnose

17. Oktober 2015

Warten auf das Ergebnis

War ich froh die Biopsie hinter mir gebracht zu haben. Auch zeigten sich bei mir zum Glück keine Nachwirkungen.

Die Hoffnung war gross das der Befund keinen bösartigen Tumor hervorbringen würde.

23. Oktober 2015

Das Ergebnis – Positiv

Nachdem mein Urologe mich nicht sofort am Telefon erreichte, verschickte er gleich noch einen Brief, damit er einen zügigen Rückruf meinerseits sicherstellen konnte.

Angerufen, Termin ausgemacht.

Im Gespräch offenbarte er mir das Ergebnis. Es ist ein bösartiger Krebs. Alle 10 von 10 Gewebeentnahmen positiv. Einstufung: Gleason10. Höchster Wert - also äusserst aggressiv.

Stimmung natürlich im Keller. Beim verlassen der Praxis bzw. bei der Heimfahrt kamen mir natürlich die Tränen und alle möglichen Gedanken gingen mir durch den Kopf.

Der Urologe hat mir aber auch gleich einen Fahrplan für weitere Untersuchungen aufgestellt. Es umfasste eine Knochenzintigrafie und ein PET/MRT.

Das beschäftigte mich und lenkte mich ein wenig ab von den negativen Gedanken.

Für das PET/MRT teilte mir der Arzt schon gleich mit das es eine Warteliste (3-4 Wochen) gibt und er mich bereits im Rechts der Isar angemeldet hat. Er hat auch schon gleich einen Termin für ein Gespräch vereinbart, so dass ich einfach schneller dort sichtbar werde und sich so hoffentlich die Wartezeit verkürzt.

Für die Knochenzintigrafie erhielt ich eine Anschrift für eine Radiologie-Praxis ganz in der Nähe. Gleich angerufen und aufgrund einer Absage eines anderen Patienten gleich für den folgenden Dienstag einen Termin erhalten.

27. Oktober 2015

Knochenszintigrafie


Termin war kurzfristig möglich.
Ganze Untersuchung dauerte ca. 20 Minuten.

Gleich im Anschluß wurde uns das Ergebnis offenbarte. Gross Anspannung, da ein Knochenbefall schon äußerst kritisch ist.

Meine Frau war diesbzgl. schön im Vorfeld sehr angespannt, da sie befürchtete das meine Hüftartrose und Kreuzschmerzen vielleicht darauf zurück zu führen sind.

Große Erleichterung als uns der Arzt dies nicht bestätigen konnte.

Im Gespräch mit uns erfuhr der Arzt von der langen Wartezeit für ein PET/MRT. Daraufhin rief er im MRI an, schliesslich kannte er den Chef- oder Oberarzt dort. Das freute uns ungemein und wir hofften das dies etwas bewirkt.

Entspannt und gut gelaunt gingen wir anschließend noch was essen.

9. November 2015

2. Meinung

Da man bzgl all die auf einen herein prasselnden Themen ein Laie ist, wollten wir uns durch eine zweite Meinung eine Bestätigung des Behandlungsplan einholen.

Auf nach Tübingen.

Es kam wie es kommen musste, Tübingen empfiehlt eine andere Vorgehensweise: Strahlentherapie.

Was ist nun richtig? Wir sind verunsichert.

Rückfrage im Rechts der Isar warum nicht dieser Ansatz für sie in Frage kommt.

Ihre Erklärung war uns einleuchtend, so dass wir bei der Chemo bleiben.

13. Juni 2023

Finales Ergebnis

Die Ergebnisse der Gewebeprobe sowie des MRT geben weiterhin keinen Hinweis auf Metastasen - eine sehr gute Nachricht.

Aber ob eine Chemo notwendig wird, lässt sich erst nach der OP beurteilen, nachdem der Pathologe das entfernte Gewebe gründlich untersucht hat. Bei nur einem klitzekleinen Nachweis, wird dann eine Chemo empfohlen.

Kolektomie

Für die OP habe ich nun die Wahl nur einen Teilstück des Dickdarms (aufsteigender Teil - rechtsseitige Hemikolektomie) oder aber den kompletten Dickdarm (wahlweise inkl Mastdarm - Proktokolektomie ) zu entfernen.

Bei einer Proktokolektomie würde der Dünndarm direkt am After in Form eines Pouchs angenäht werden. Eine andere Option wäre den After komplett zu verschließen und dauerhaft mit einem künstlichen Darmausgang (Stoma) zu leben.

Der künstliche Darmausgang wäre im Fall der Proktokolektomie, wenn auch nur temporär, auf alle Fälle für einige Wochen zur Wundheilung notwendig.

Für mich kommt erstmal nur die teilweise Entfernung in Frage. Denn bei der kompletten Entfernung kann es zu Komplikationen kommen, die dann auch einen dauerhaften künstlichen Darmausgang erfordern.

Auch wenn ich durch die komplette Entfernung, die Wahrscheinlichkeit eines neuerlichen Tumors basierend auf den Gendefekt auf 0% bringe, ist mir die Gefahr auf Lebenszeit mit einem künstlichen Darmausgang zu leben einfach zu gross.

Es ist schon bei teilweiser Entfernung des Dickdarms mit Veränderungen zu rechnen, wie weicher und häufiger Stuhlgang. Aber damit schlage ich mich ja bereits seit sieben Jahren rum. Die Infiltration des Rektums durch den Prostatakrebs und die anschließende Bestrahlung in diesen Bereich, hatten seinerseits bereits dafür gesorgt.

Außerdem stellt ein künstlicher Darmausgang für einen Großteil der Patienten eine belastende Erfahrung da - etwas was ich nicht brauche.

Meine Hoffnung - mein Ziel

Meine grosse Hoffnung ist nach dem Eingriff, ohne allzu grosse Einschränkungen weiter leben zu können. Und das kann ich aus meiner Sicht nur mit der teilweisen Entfernung erreichen.