Thema:

OP

20. November 2015

Chemo oder doch erst OP?

Nachdem uns die Meinung aus Tübingen mit einer Strahlentherapie zu beginnen, doch etwas verunsichert hat, wollten wir uns noch eine weitere Meinung einholen. Dieses mal in München im Klinikum Großhardern.

Die gute Nachricht: auch sie nehmen Abstand von einer Strahlentherapie als Erstbehandlung,  wie von Tübingen vorgeschlagen.

Die schlechte Nachricht: sie schlagen eine OP als Erstbehandlung vor. Mit einer möglichen Chemotherapie im Anschluß. Also anders herum als das MRI.

Was machen?

Es wird bewusst gesagt das beide Ansätze ihre Berechtigung haben. Nur ist Großhadern der Auffassung erstmal den Primärkarzinom zu entfernen,  so daß der Ursprung beseitigt ist und somit das Risiko für eine weitere Streuung reduziert wird.

Mir gefällt dieser Ansatz auch besser, wobei ich die Argumente des MRI auch folgen kann.

Nun müssen wir als praktisch Unwissende hier eine solch schwere Entscheidung treffen. Das kann nur aus dem Bauch heraus geschehen.

Was uns in Großhadern gefallen hat, war das die beratende Ärztin den Oberfarzt hinzu gezogen hat. Dieser wollte wiederum noch den Chefarzt dazu holen. Dieser war allerdings für den ganzen Tag im OP. Sie wollen ihn aber trotzdem nochmal konsultieren und uns seine Meinung heute noch mitteilen. Insgesamt haben sie sich sehr viel Zeit für uns genommen. Das gilt aber auch fürs MRI, wobei ich dort noch mit keinem Ober-, geschweige den Chefarzt sprechen konnte.

22. November 2015

Kurzfristige Planänderung

Kurz nachdem wir zu Hause ankamen, gab es bereits den angekündigten Rückruf der Klinik.

Auch der Chefarzt empfiehlt eine OP als Erstbehandlung. Das war nicht anders zu erwarten. Das ist die Philosophie dieser Klinik.

Allerdings wurde mir zugesichert das mich der Chefarzt Prof. Stief persönlich operieren würde. Er behandelt Kassenpatienten normalerweise nur mit einer Zuzahlung. Bei mir macht er eine Ausnahme und verlangt diese nicht.

Als Termin wurde mir gleich der nächste Montag genannt. Nächster möglicher Termin dann erst wieder am 7.12.

Nach sehr kurzer Bedenkzeit haben wir uns dann für die OP entschieden.

Also geht's am Montag in die Klinik und am Dienstag wird operiert. 10-12 Tage Krankenhaus stehen mir dann bevor.

23. November 2015

Eingecheckt

Habe heute mein Zimmer mit Blick auf die Berge bezogen.

Ansich ein Dreibettzimmer, momentan aber nur zu zweit. Mal sehen ob das so bleibt.

WLAN funktioniert auch, so dass ich die nächsten Tage Champions League, Amazon Prime und Sky ausführlichst anschauen kann. Mir wurde schon gesagt das es langweilig werden wird und ob ich hoffentlich genügend zum lesen dabei habe. Nö, aber Handy, Laptop und Tablet reichen mir :mrgreen:

Sind aber alle ganz lieb hier, auch wenn die Räumlichkeiten schon ein wenig herunter gewirtschaftet sind, so fühle ich mich momentan ganz wohl.

23. November 2015

1. Tag

Nachdem ich alle möglichen Fragen und Voruntersuchungen abgeschlossen hatte, kamen dann noch der Oberarzt und später gar der Chefarzt vorbei.

Eine Situation die ich bei meinem Dad eigentlich nicht erlebt habe. Obwohl er eine private Zusatzversicherung hat  zeigte sich ein Oberarzt, geschweige denn Chefarzt so gut wie gar nicht bei ihm. Man musste diesen sogar eher hinterher laufen.
Ich bin jetzt nur normaler Kassenpatient.
Gibt mir die Hoffnung das die Welt noch nicht ganz so versaut ist und die Menschlichkeit in so schweren Situationen doch noch über dem System steht.

Der Chefarzt meinte sogar ich sei ein Notfall und er hat andere Patienten vertröstet und auf  andere Termine verschoben. Wow, ein tolles Gefühl.

Er versicherte mir nochmal das es absolut notwendig ist die OP jetzt und sofort zu machen. Andere Therapien, wie Chemo, mögen die Verkleinerung der Prostata erzwingen, in dieser Zeit kann es aber auch zur Streuung kommen. Was bei mir bisher aber eben noch nicht erfolgt ist. Meine Knochen und Organe sind frei. Die betroffenen Lymphknoten werden sowieso während der OP entfernt.

Seine Meinung zur Strahlentherapie wie von Tübingen vorgeschlagen ist hart: "Die haben sie aufgegeben". Ich bin schokiert wie eine renommierte Klinik wie die in Tübingen sowas dann vorschlagen kann. Mann oh mann.

25. November 2015

OP gut überstanden

Total fertig aber auch überglücklich, das die OP hinter mir liegt. Nicht nur das ich sie überstanden habe, sondern auch ohne künstlichen Darmausgang, lässt das Herz höher schlagen.

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