Hier ist mein kompletter Blog mit allen Beiträgen rund um meine Erfahrungen zu Prostatakrebs
29. November 2015
Ich erhole mich gut von der OP. Ich kann schon einigermaßen laufen. Schwach ja, aber keine Schmerzen.
Alle Personen in der Klinik sind super nett und helfen mir sehr gut.
Seit Freitag bin ich auch allein im Zimmer. Auch wenn ich dadurch nicht besser schlafe, ist es so doch schon viel angenehmer.
Die Stimmung direkt nach der OP war fast schon euphorisch, weil der Tumor einfach mal draußen ist. Damit einhergehend die große Hoffnung, das es damit vielleicht auch gut ist.
Als aber meinem Zimmer Kollegen vom Oberarzt sein Befund erläutert wurde und man ihm mit einem PSA-Wert von 30 und einem Gleason Score 8 bei einer OP eine Heilung in Aussicht stellte, war meine Ernüchterung riesig. Die Worte Heilung fielen bei mir bisher nicht.
Am Montag sollen die pathologischen Ergebnisse kommen, dann wissen wir hoffentlich mehr.
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30. November 2015
Heute ist ein guter Tag.
Zum ersten wurde mir nach erfolgreicher Dichtigkeitsprüfung der Katheter entfernt.
Auch wenn ich vorerst einmal Einlagen oder besser noch Windeln tragen muss, ist dies ein riesiger Schritt. Zumal ich nun morgen die Klinik verlassen darf.
Zum zweiten habe ich eine Zusage für einen Reha Platz meiner Wahl kurzfristig bekommen. Mit der Möglichkeit das ich Weihnachten zu Hause feiern darf.
Zum dritten kam der Befund. Und es sieht gut aus. Nichts abschließendes zu sagen, aber der Oberarzt ist zuversichtlich. Es wurden 28 Lymphknoten entnommen. (Nur) zwei waren positiv. Die Prostata liess sich gut vom Rektum entfernen. Wie es weitergeht wird sich Anfang Januar zeigen. Dann wird der PSA-Wert gemessen. Sollte er Null sein, dann muss weiter engmaschig überwacht werden. Ist der Wert nicht Null, dann muss entschieden werden wie weiter behandelt wird. Vermutlich Strahlentherapie. Aber das sehen wir dann. Jetzt können wir den Moment erstmal geniessen, ohne euphorisch zu sein.
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1. Dezember 2015
Der Chefarzt meinte heute morgen ich habe einen Quantensprung hinter mir.
Darauf lässt sich doch aufbauen!
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3. Dezember 2015
Heute geht es zu einer 3-wöchigen Reha in die Nähe von Passau.
Einerseits sinnvoll, andererseits fällt es mir verdammt schwer die Familie gleich wieder zu verlassen. Ist doch sooo schön und gemütlich zu Hause!
Denn momentan weiß ich nicht, wie das jemals wieder klappen soll. Werde ich wieder zu 100% trocken oder nicht?
Insofern ist eine Anleitung wie ich mit der Situation allgemein und mit der Inkontinenz im konkreten umzugehen habe, durchaus sinnvoll und hilfreich.
Aber so ganz wohl fühle ich mich nicht.
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4. Dezember 2015
Hm, alles so wie ich mir eine Reha vorgestellt habe. Aber ich will es durchziehen und möglichst viel mitnehmen.
Das Hauptproblem ist weiterhin die Inkontinenz und ich kann es mir derzeit einfach nicht vorstellen, wie ich dies jemals wieder in den Griff kriegen kann. Natürlich geben mir viele Personen die Zuversicht das es klappen wird. Es kann halt nur einige Monate dauern bis die entsprechenden Muskeln aufgebaut sind.
Die Reha Klinik sonst ist OK. Klinik halt und alles durchgetaktet. Typisch deutsch halt.
Im Speisesaal fühlt man sich ein bisschen wie in einem Hotel auf Malle. Kaum geht die Tür auf und die Leute strömen rein. Es fehlen nur die Handtücher! Überhaupt nicht meine Welt.
Als Neuling bekommt man eine Einführung in den Speisesaal und darf deshalb ein paar Minuten früher rein. Insofern bin ich auf dem Bild kurz allein. Besinnliche Ruhe bevor die Masse herein stürmt und sich aufs Essen stürzt.
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