Ein Gendefekt, heute auch Lynch-Syndrom genannt.
Zu den Lynch-Syndrom-assoziierten Tumoren zählen insbesondere Gebärmutterschleimhautkrebs, seltener Eierstockkrebs, Dünndarmkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Krebs der Gallenwege, Magenkrebs, Krebs der ableitenden Harnwege und der Blase, sowie bestimmte Hauttumoren und selten Hirntumoren.
5. Juni 2023
Mit Glück hat diese Nachricht nicht viel am Hut. Aber genau das benötige ich jetzt wieder: viel Glück!
Heute hatte ich meine jährliche Magen-Darmspiegelung. Mache ich aufgrund eines Gendefekts.
Diesesmal wurde nur eider etwas gefunden: bösartiger Tumor. Bleibe gleich im Anschluss im KH für eine Nacht, um ein CT zu erhalten. Fragestellung laut Unterlagen: Staging
Es geht also nur darum ob er lokal begrenzt oder bereits gestreut hat. Da im Ultraschall nichts zu erkennen war, ist die Hoffnung auf eine lokale Begrenzung groß. Positiv ist auch das ich noch keine Schmerzen oder andere Veränderungen, wie Gewichtsverlust, Blut im Stuhl oder ähnliches spüre.
Es ist vermutlich auch auszuschließen das es sich um ein Rezidiv vom Prostatakrebs handelt. Denn das wäre nicht so gut, da dieser dann nicht mehr lokal begrenzt wäre.
Also die Hoffnung stirbt zuletzt.
Morgen wissen wir (hoffentlich) mehr. Nur eines weiß ich bereits jetzt, um eine OP komme ich nicht umhin.
Schöne Scheiße.
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17. Juli 2023
»HNPCC kann im Magen entstehen, im Dünndarm, im Dickdarm, im Nierenbecken, in den Harnleitern, in der Gebärmutterschleimhaut, in den Eierstöcken, in der Haut und selten auch im Gehirn. Zudem besteht bei HNPCC-Patienten ein erhöhtes Risiko für das zeitgleiche Auftreten weiterer Krebserkrankungen«
Also kein Zuckerschlecken. Hat ein Elternteil diesen Gendefekt, dann besteht für die Nachkommen eine 50%ige Wahrscheinlichkeit diesen Defekt ebenfalls zu erben.
Durch einen Gentest (Blutuntersuchung) kann bestimmt werden ob eine Person davon betroffen ist oder nicht. Ist dieser negativ, kann man das Kapitel für immer schließen. Ist dieser jedoch positiv, dann sollte man achtsam sein und Vorsorge betreiben (jährliche Endoskopie).
Wird dies aber ignoriert, sind die Folgen sehr wahrscheinlich dramatischer. Hätte ich genau so gehandelt, wäre der Verlauf ein sicherlich anderer gewesen - ob mit Todesfolge ist Spekulation, aber wahrscheinlicher. Ziemlich sicher aber mit erheblichen Folgen und Nebenwirkungen, wie Entfernung des kompletten Dickdarms, Stoma, etc.
Ich kann nur jedem empfehlen dem ein solches Risiko bekannt ist, aktiv zu werden. Wir haben in unserer Familie leider schon einige Krebserkrankungen mit und ohne Todesfolge erlebt. 4 von 7 Fällen sind mit hoher Sicherheit auf diesen Gendefekt zurückzuführen.
Ein Gastronoentorologe meinte einmal: "Herr Pilpin, dieser erblich bedingter Tumor ist aggressiv. Selbst bei einer regelmäßigen 12 monatigen Untersuchung, kann der Tumor so fortgeschritten sein, dass bei Diagnose bereits eine Streuung vorliegt".
Dieses "Erbe" kannst du nicht ausschlagen, somit ist Ignoranz und Verdrängung mehr als fahrlässig. Lieber Vorsorge als unter Umständen schwere Verläufe nach zu spät erfolgter Diagnostik.
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4. August 2023
pT3 / G3 / high grade / PN0 (0/25)/LO/VO/Pn0/RO (lokoregional) UICC-Stadium: II A
Was heißt das? Es war verdammt knapp.
Aber ganz wichtig sind erstmal die ganzen Nullen:
Insgesamt gilt folgendes;
Die Heilungschancen hängen entscheidend von der Operation (Kolektomie) und der Erfahrung des Chirurgen ab. Es sollte nicht nur der gesamte Darmtumor, sondern auch ein wichtiger Sicherheitsabstand, sowie die benachbarten Lymphknoten vollständig entfernt werden. Wird die Operation nicht fachmännisch und hochwertig durchgeführt wird, steigt die Gefahr, dass der Tumor zurückkehrt.
Aus diesem Grund sind dann wieder regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen, anfangs in kürzeren Zeitabständen, unverzichtbar. Die Nachsorge ist bei mir dann auch gleich die Vorsorge, da der Gendefekt (HNPCC) weiterhin für einen neuen Tumor im noch vorhandenen Dickdarm, sowie im Dünndarm wie auch Magen sorgen kann.
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