Eine äusserst unangenehme, aber manchmal unvermeidliche, Untersuchungsform:
15. November 2016
Mit großer Verunsicherung habe ich heute meinen Urologen aufgesucht. Nachdem ich ausgerechnet heute nochmal Blut im Urin vorfand, stieg die Sorge noch weiter an. Also mit einem scheiß Gefühl aufgebrochen.&
Bei der Blasenspiegelung, die ich wieder live am Bildschirm mitverfolgen konnte, war zwar Blut am Übergang zwischen Blase und Harnröhre zu sehen, aber es war sonst nichts zu erkennen und das war das Entscheidende! Keine Striktur oder sonst was Übles. Der Arzt hat ein paar Bilder gemacht, die er sich nochmal genauer anschaut, aber er meinte es ist nichts worüber ich mir Sorgen machen sollte.
Die Spiegelung war dieses mal bei weiten nicht so unangenehm wie die erste. Beim letzten Mal war die Harnröhre offensichtlich durch die Bestrahlung doch sehr gereizt.
Jedoch habe ich auf dem Weg zur S-Bahn jeden einzelnen Tropfen Urin gespürt, den ich nicht halten konnte. Ich dachte anfangs aufgrund des sehr unangenehmen Ziehen, es wären Bäche die in meiner Einlage landeten, aber es waren nur einzelne Tropfen. Und jeder einzelnen Tropfen war deutlich zu spüren. Tröpfchen für Tröpfchen...
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17. Januar 2017
Heute hatte ich endlich den Termin bei der Inktontinenzexpertin im Klinikum Großhadern. Wie schon befürchtet kann meine Inkontinenz nur durch einen operativen Eingriff (künstlicher Schliessmuskel) verbessert werden.
Eigentlich dachte ich das heute erstmal nur ein Gespräch stattfinden wird. Aber zu meinem Entsetzen sollte gleich eine Harnröhrenspiegelung stattfinden, um die Situation von der Ärztin besser einschätzen zu können. Also ab auf die Bank und Beine breit. Inzwischen bin ich ja schon einiges gewohnt, aber es bleibt weiterhin unangenehm sich so zu offenbaren.
Der Eingriff war kurz, verlief gut und dieses mal auch ohne unangenehmes Ziehen. Zum Glück wurde nichts besorgniserregendes entdeckt. Die Anastomose sah sehr gut aus und der Schliessmuskel funktionierte soweit auch. Allerdings ist der Schliessmuskel durch die Bestrahlung in Mitleidenschaft gezogen worden, so dass weiteres Beckenbodentraining nichts bringen würde. Demnach kann nur noch eine OP die Kontinenz verbessern.
Die von der Ärztin empfohlene OP wäre ein künstlicher Schliessmuskel. Puh, klingt heftig. Und ehrlich, ist es auch. Ich muss mir das ganze nochmal überlegen, wobei es vorallem darum geht den richtigen Zeitpunkt für eine OP zu finden. Aber es gibt auch ein paar Punkte die mich an diesen Eingriff ein bisschen zweifeln lassen:
Aber dennoch überwiegt momentan die Hoffnung und Freude auf eine endlich trockene Unterhose.
Optisch wäre vom künstlichen Schliessmuskel übrigens nichts zu sehen. Das ganze Konstrukt liegt im Körper. Um die Harnröhre zu öffnen gibt es eine Pumpe. Diese Pumpe liegt im Hodensack und kann durch mehrfaches drücken betätigt werden. Danach öffnet sich eine Manschette die um die Harnröhre liegt. Dadurch kann für 2-3 Minuten gepinkelt werden. Die Manschette schließt sich nach dieser Zeit wieder von selbst.
Dieser Prozess wird durch eine Flüssigkeit gesteuert die durch das pumpen aus der Manschette in einen Behälter geführt wird. Dieser Behälter wird übrigens auch im Körper eingepflanzt und ist am Ende ebenfalls nicht zu sehen. Am Ende fliesst die Flüssigkeit automatisch wieder von dem Behälter in die Manschette. Durch das befüllen der Manschette wird die Harnröhre praktisch abgewürgt und Mann ist trocken.
Klingt nicht sehr kompliziert, dennoch bin ich unsicher. Vorallem wenn ich daran denke das, falls die Pumpe mal nicht funktioniert und somit die Flüssigkeit nicht aus der Manschette weicht, ich nicht mehr Pinkel kann. Ohje Panik. Vielleicht doch lieber so weiter machen.wie bisher?
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