Dieses Thema hat nichts mit meinen Krebsbehandlungen zu tun. Dennoch sehr belastend für mich, nachdem sich die Demenz bei meiner Mutter bemerkbar machte:
18. Mai 2022
Heute vor vier Jahren packte ich meine Mutter und wir besuchten unter anderem das Grab meiner Schwester (siehe hier).
Damals schrieb ich "Aber für meine Mutter war es wichtig die Chance nochmal gehabt zu haben das fertige Grab ihrer Tochter sehen zu können. Wir wissen nicht ob sich in Zukunft nochmals die Gelegenheit dazu ergibt.".
Wie recht ich doch hatte und wie gut das ich es damals so gemacht habe, denn meine Mutter hat aufgrund einer Demenz bereits die Pflegestufe 2.
Meine Schwester ist jetzt ihre Schwester, die Chrischi. Ihre Tochter gibt es somit nicht mehr, nicht in ihrer Welt.
Dann besuchte ich meine Mutter am 18. Mai, dem Geburtstag meines Vaters, ihrem Mann. Die Bildergalerie hilft ihr ein wenig den Klaus nicht ganz zu vergessen, aber auch hier spüre ich so langsam das ihr Ehemann aus ihrem Bewusstsein entgleitet.
Eine Freundin von ihr die sie seit einigen Jahren nicht mehr gesehen hat, hatte sie zuletzt besucht. Danach meinte meine Mutter, "Da war eine nette Frau zu Besuch. Wir haben uns nett unterhalten, aber ich weiss nicht wer das war!" - sie waren Kolleginnen und habe im Modebereich zusammen gearbeitet.
Nur regelmässiger Kontakt und Besuche können die Vergesslichkeit verzögern.
SCHEISS DEMENZ - ist eine schreckliche Krankheit und für uns Angehörige sehr belastend...
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29. Juli 2023
War selten zutreffender als die Situation aktuell bei meiner Mutter.
Viele haben sich angekündigt, sie nach ihrem Einzug ins Demenzpflegezentrum zu besuchen, sie anzurufen!
Angerufen haben nur ganz wenige, gekommen sind bisher noch weniger.
Natürlich ist die Situation schwierig, natürlich kann man sich mit ihr am Telefon nicht mehr unterhalten, natürlich ist ein persönlicher Besuch nicht intensiv, natürlich ist es traurig die Demenzerkrankten in ihrem Umfeld zu sehen, aber den Menschen so ganz zu vergessen, sich nicht mal bei mir zu melden um zu erfragen wie es ihr geht oder Glückwünsche auszurichten. Traurig.
Leider wird immer viel geredet. Ich mag das aber nicht mehr hören. Entweder man will es von Herzen, weil Familie oder der langjährigen Freundschaft wegen. Oder es ist einem schlicht nicht wichtig, dann sollte man auch nichts sagen. Wer nicht über seinen eigenen Schatten springen kann, soll nach ihrem Tod nicht sagen, ach wie traurig - wäre ich doch mal vorbeigekommen. Es gibt keine Gründe es nicht zu tun, außer aufgrund der eigenen Bequemlichkeit.
Am 28.7. war ihr Geburtstag. Nur ein kleiner Teil aus dem alten Freundeskreis haben sich gemeldet. Aus der Familie nur ihr Bruder.
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25. August 2023
Nachdem meine Mutter es irgendwie herausgefunden hat, wie die Ausgangstüre zu öffnen ist, ist sie bereits mehrfach getürmt. Alleine und in Begleitung. Mal zu zweit, aber auch zu viert. Manchesmal konnten sie gerade noch abgefangen werden. Aber es musste auch schon zweimal die Polizei gerufen werden. Einmal war sie mit ihrem Kumpel Norbert bereits über 2 km vom Pflegeheim entfernt. Ein anderes mal war sie morgens um 4:30 Uhr alleine unterwegs.
Schlussendlich wurde entschieden sie jetzt in den geschützten Bereich unterzubringen. Das Risiko das etwas passiert, war einfach zu gross. Die Verfügung vom Amtsgericht war schnell da, so dass sie kurzfristig umziehen musste.
Zum Glück hat das Pflegeheim einen geschützten Bereich, so daß der Umzug einfach nur von einen in den anderen Wohnbereich war. Aber allein das kann natürlich schwer für sie sein.
Aber es ging bisher ganz gut. Ihr Zimmer ist größer und damit können wir derzeit punkten. Allerdings ist es im neuen Wohnbereich auch etwas unruhiger, was meine Mutter verunsichert. Aber einige Bewohner wiederum sind deutlich wacher, als die Bewohner aus dem vorherigen Wohnbereich. Insofern hat sie jetzt eigentlich Menschen mit denen sie mehr machen kann, wie unterhalten. Mal abwarten wie es sich entwickelt.
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1. Februar 2025
Leider ist Karin von uns gegangen. Ein Sturz und eine Lungenentzündung waren zuviel, um sich davon zu erholen.
Auch wenn der Verlust ungemein schmerzt, ist es für Sie und für uns eine Erlösung.
Ich konnte während der letzten Atemzüge bei ihr sein, ihre Hand halten, mit ihr im Bett liegen. Das tut gut.
Der Weg war steinig, aber sie hat jetzt ihre verdiente Ruhe.
Ich bin nicht religiös, glaube nicht an Gott oder so etwas. Aber es war ein Zeichen als ich morgens zu ihr fuhr und in ihrer Richtung just in diesem Moment ein Regenbogen auftauchte.
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