Im Laufe der Jahre nach der ersten Diagnose gibt es viele Tiefs, aber auch immer wieder etwas erfreuliches:
16. Juli 2019
Wieder ein Wunsch in Erfüllung gegangen: mein Sohn hat seine Mittlere Reife erfolgreich abgeschlossen. Und zwar so gut, dass er jetzt weiter macht und auf die Fachoberschule geht.
Dieser Verlauf war nicht selbverstständlich und von uns auch nicht gefordert, dennoch erhofft.
Unter all den Umständen wie sein Schulwechsel, aufgrund eines schwierigen Umfelds, der Ignoranz der beteiligten Lehrer, dem Unwillen des Rektors die Lage zu erkennen, geschweige denn etwas dagegen tun zu wollen. Noch schwerwiegender dann die Krebserkrankungen und Verluste in unserer Familie. Das alles prasselte auf ihn ein.
Nicht selbstverständlich das ein Jugendlicher all das ohne neue Probleme verarbeiten kann. Aber er hat es - und darauf bin ich so mega stolz - geschafft.
Das ihm die Verluste seines Opas und Tante durchaus nahe gehen, zeigte sich als er zwei Kerzen in der Kirche während der Klassenabschlussfahrt für sie anzündete. Wir sind weiss Gott nicht christlich, aber wir machten das schon in unterschiedlichen Orten, als wir uns Kirchen anschauten. Er hat das nicht nur bemerkt und gespeichert, sondern lebt dies selbst weiter. Was für ein herzensguter Mensch. Soviel Empathie findet man heutzutage nur noch selten.
Und das im Anschluss beim trinken im Irish Pub, er mit Gin Tonic auf seinen Opa anstiess, war das i-Tüpfelchsen. Denn das war Opas und unser aller Lieblingsgetränk.
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15. Juli 2022
6 Jahre nach meinen ersten Tattoos habe ich mich für eine weiteres entschieden.
Angeregt vom FUCKCANCER Logo habe ich das CK, welches als Schleife dargestellt ist (finde ich absolut genial) stechen lassen.
„fighter & survivor“ dann als Ergänzung. Alles sichtbar im Nacken.
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6. Juli 2023
Soeben die schönste Nachricht erhalten:
KEIN NACHWEIS VON FERNMETASTASEN DURCH DIE GEWEBEPROBE!!!
Der Tumor (sehr raumfüllend) konnte komplett und sauber entfernt werden und es sind keine weitere Lymphkoten etc befallen. Wow. Einfach nur Wow.
Damit ist erstmal keine Chemo nötig. Lediglich weitere Koloskopien, fürs erste, alle 6 Monate.
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22. August 2024
Seit einem Jahr bin ich Rentner.
Was soll ich sagen?
Es tut gut. Für mich schwer nachzuvollziehen warum viele, vor allem Männer, Probleme damit haben in Rente zu gehen.
Abgesehen von der verminderten Leistungsfähigkeit, welche leider auch stetig leicht zunimmt, kann ich einen Tag einfach und gut rumkriegen. Hat man ein Hobby, übernimmt man etwas vom Haushalt, stemmt kleine Projekte (zb streichen) dann geht ein Tag schnell vorbei. Aber es bleibt noch Zeit für ein Nickerchen, ein Buch lesen (tue ich nicht), zocken, Smart Home aufsetzen, Motorradfahren usw usf. Wer dann noch sozial unterwegs ist (ich nicht), kommt dann schon schnell in Freizeitstress.
Wie auch immer. Meiner Gesundheit tut es definitiv gut, sich nicht mehr einem täglichen Arbeitsstress aussetzen zu müssen.
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