29. November 2015
Ich erhole mich gut von der OP. Ich kann schon einigermaßen laufen. Schwach ja, aber keine Schmerzen.
Alle Personen in der Klinik sind super nett und helfen mir sehr gut.
Seit Freitag bin ich auch allein im Zimmer. Auch wenn ich dadurch nicht besser schlafe, ist es so doch schon viel angenehmer.
Die Stimmung direkt nach der OP war fast schon euphorisch, weil der Tumor einfach mal draußen ist. Damit einhergehend die große Hoffnung, das es damit vielleicht auch gut ist.
Als aber meinem Zimmer Kollegen vom Oberarzt sein Befund erläutert wurde und man ihm mit einem PSA-Wert von 30 und einem Gleason Score 8 bei einer OP eine Heilung in Aussicht stellte, war meine Ernüchterung riesig. Die Worte Heilung fielen bei mir bisher nicht.
Am Montag sollen die pathologischen Ergebnisse kommen, dann wissen wir hoffentlich mehr.
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4. Februar 2016
von Joris. Sehr schönes Lied.
Hier nur ein kleiner Auszug, mit einem Gruß an meine bessere Hälfte. Du machst mich hoffnungslos hoffnungsvoll! Mit Dir schaffe ich das ❤
...
Dass ich's mag wie du lachst
Dass dein Atem mich antreibt
So herrlich willenlos macht
(Oh)
Ich weiß nicht was ich sagen soll
Du machst mich hoffnungslos hoffnungsvoll
(Oh)
Ich hab selten so viel gewollt
Du machst mich hoffnungslos hoffnungsvoll
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23. November 2016
Heute vor einem Jahr am 23.11.2016 ging ich ins Krankenhaus und am 24.11. wurde ich operiert. Es fühlt sich noch an als wäre es gestern gewesen.
Und wenn ich überlege wie viel unendliches Glück ich hatte und weiterhin habe. Eigentlich waren meine Termine für die Chemo im Rechts der Isar bereits geplant. Der Port war gesetzt und doch haben wir uns ein paar Tage vor der ersten Chemo nochmal in Richtung Klinikum Grosshadern aufgemacht.
Es war ein typischer Novembertag, nebelig, feucht und kühl. Eigentlich hatte ich gar keine Lust mehr auf einen weiteren Termin. Ich überlegte schon diesen einfach sausen zu lassen. Die eigentlich zweite Meinung von Tübingen war ja schon irgendwie doof gelaufen und ich hatte mich mit dem "Downsizing" Ansatz im Rechts der Isar abgefunden. Also warum sollte jetzt noch was anderes raus kommen?
Trotzdem hin!
Und dann ging alles ganz schnell. Bereits im ersten Gespräch mit der Assistenzärztin wurde uns klar gemacht das die Klinik die OP definitiv als Ersttherapie machen würde. Große Fragezeichen bei uns auf der Stirn! Die Fragezeichen waren vielleicht ein Stück größer als sonst, da die Assistenzärztin auch noch so jung war! Sie merkte uns dies offensichtlich an und holte von sich aus einen Oberarzt hinzu. Auch er empfahl eindeutig die OP, aber der war ja auch so jung. Weiterhin Fragezeichen auf unserer Stirn! Dann das Angebot noch den Chefarzt dazu zu holen. WOW, im Rechts der Isar bin ich nie über die Assistenzärztin hinaus gekommen. Und jetzt im Klinikum Grosshadern kommt sogar der Chefarzt. Nur leider war er in einer OP. Uns wurde aber zugesagt das sie nach der OP umgehend mit ihm sprechen und uns dann zu Hause anrufen. Beide Ärzte waren bereits zu diesem Zeitpunkt der Überzeugung das auch der Chefarzt die OP empfiehlt.
Erschöpft aber auch glücklich ging es erstmal nach Hause. Da es immer mein größter Wunsch war den Tumor erstmal entfernt zu bekommen, war dies eine super tolle Situation. Aber auch eben neu und mit viel Unsicherheit verbunden.
Zu Hause angekommen lag ich keine 15 Minuten auf der Coach und es kam der versprochene Anruf mit der Mitteilung das der Chefarzt auf alle Fälle auch die OP empfiehlt. OK. Was nun?
Es war Freitag und mir wurde ein OP Termin bereits für den nächsten Dienstag, also in 4 Tagen angeboten.
Überwältigt von der Situation musste ich erstmal kurz überlegen, aber wirklich nur kurz.
Ich bin nicht religiös und glaube auch nicht an Gott, aber alles im Leben ist irgendwie Schicksal, gesteuert durch was weiß ich. Also zurückgerufen und zugesagt. Am Montag eingecheckt, Dienstag operiert und dann war der Tumor erstmal raus.
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14. Dezember 2016
Heute haben wir unser vorgezogenes Weihnachtsgeschenk erhalten: PSA ist weiterhin unter der Nachweisgrenze!
13 Monat nach der OP - 8 Monate nach der Bestrahlung. Kaum zu glauben und ein unbeschreiblich schönes Gefühl. Und weiterhin die Hormontherapie ausgesetzt. Keine Chemo in Sicht, so dass ich mir überlegen werde den Port vielleicht doch irgendwann bald entfernen zu lassen!
Diese Messung im Dezember war für mich schon das ganze Jahr immer ein Meilenstein. Ein Zeitpunkt an dem meine Hoffnung auf ein vielleicht unbeschwerteres Leben beginnt. Schaun mer mal. Der Moment fühlt sich auf alle Fälle sehr gut an, mal sehen wie ich dieses Gefühl kompensieren kann und was die Zukunft mit sich bringt.
Denn so ganz traue ich dem Braten noch nicht, werde ich wahrscheinlich auch für eine längere Zeit nicht!
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3. November 2017
Welch erhabenes Gefühl die Glocke zum Ende der Bestrahlung (33 tägliche Anwendungen) läuten lassen zu können. Glücklich aber auch sehr erschöpft. Und wenn ich mich heute sehe, rund 1 1/2 Jahre danach, erschrecke ich mich. Ich war doch recht dünn und blass.
Empfand ich damals gar nicht so, was sicherlich auch an den anderen Bestrahlungspatienten lag. Denn es gab einige, die weitaus geschwächter waren und zum Teil nicht mehr gehen konnten oder andere körperliche Beeinträchtigungen hatten. Ich war ja abgesehen von der Geschichte mit den Katheter zumindestens körperlich in einem zufriedenstellenden Allgemeinzustand.
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