30. Juni 2019
2015 war unser Schicksalsjahr. Erst Schwester und Dad an Krebs verloren, bevor ich selbst damit konfrontiert wurde.
Nachdem das Grab meiner Schwester erst Ende 2018 fertig gestaltet wurde, war es jetzt ein passender Anlass für mich meine Mutter zu packen, um mit ihr das Grab meiner Schwester in der Nähe von Frankfurt zu besuchen.
Für mich das erste mal nach ihrer Beisetzung dort zu sein. Schwerer Schritt für uns beide. Aber für meine Mutter war es wichtig die Chance nochmal gehabt zu haben das fertige Grab ihrer Tochter sehen zu können. Wir wissen nicht ob sich in Zukunft nochmals die Gelegenheit dazu ergibt.
Am nächsten Tag dann noch meinen Dad, an seinem Todestag, besucht.
Ein Wochenende voller Erinnerungen, viele traurige aber auch schöne Erinnerungen.
Die Zeit hilft den Verlust erträglicher zu machen. Das gilt zumindest für mich, meine Mutter wird diese Verluste leider nie verarbeiten können. Dafür sind die Wunden zu tief.
Relevante Themen:
27. Dezember 2019
Eine große Unterstützerin während meiner Diagnose und Therapie hat uns verlassen.
Aus ihrer eigenen Erfahrung verstand sie mich und hat mich stets mit den richtigen Worten unterstützt bzw auch nur aufmerksam zugehört.
Es gab einen regelmäßigen zuweilen auch intensiven Kontakt. Ohne sie wäre mein Weg deutlich schwerer gewesen.
Jeder Krebspatient weiß wie alleine und unverstanden man sich in unserer Situation fühlen kann. Umso wichtiger solche Menschen um sich haben zu dürfen die nicht nur zuhören können, sondern dich auch verstehen.
Ich habe zum Glück nicht nur meine Tante, aber sie war ein wichtiger Teil.
Sie wird mir fehlen.
Relevante Themen:
1. Oktober 2020
Fünf
Genau heute vor fünf Jahren ging meine PCa-Odyssee mit dem überhaupt allerersten Besuch bei einem Urologen los. Viele weitere Besuche, Behandlungen und Therapien folgten. Eigentlich wollte ich jetzt von bestimmten Dinge aus den letzten Monaten schreiben, aber die Ereignisse der letzten zwei Tage machte das hinfällig.
Freude
Es fällt mir dieses mal gar nicht so leicht über den weiter nicht nachweisbaren PSA Wert zu jubeln. Ja, ich habe heute morgen das positive Ergebnis mitgeteilt bekommen. Ist natürlich toll und die Freude ist schon riesig darüber. Warum?
Schmerz
Weil wir vorgestern unsere alte Hundedame verloren haben. Der Schmerz darüber, überwiegt dieses mal der Freude über den niedrigen PSA Wert. Motte war ein besonderer Hund, weil eben anders als andere Hunde. Sie brachte uns viel Liebe und Spaß aber auch Sorgen ins Haus. Denn sie ist mir, gleich nachdem sie 10 Tage bei uns war, beim Gassi gehen entwischt. Sie war dann 6,7 Monate sozusagen auf der Flucht. Zwar fast immer in der Nähe unserer Ortschaft, aber zu verängstigt wieder nach "Hause" zu kommen. An Ende ging alles gut aus, denn wir konnten sie einfangen. Diese Erfahrung und die Zeit danach, vorallem ihr Vertrauen erlangt zu haben, war eben etwas besonderes.
Vielleicht hab ich mich auch schon zu sehr an diese alle-3-Monaten-positive-Nachricht gewöhnt. Was natürlich wiederum Quatsch ist, da ich genau weiss was ein erneutes aufflammen des Wertes bedeuten würde.
Genau das wurde mir diese Woche auch noch vor Augen geführt. Eine Facebook Freundin, die ich auch zweimal kurz persönlich traf, starb kürzlich an den Folgen ihrer Krebserkrankung. Da ich bereits seit einiger Zeit nichts mehr von ihr gehört und gelesen hatte, hatte ich genau das bereits befürchtet. Vor zwei Tagen, am gleichen Tag als uns nachts die Motte verließ, habe ich dann durch einen FB-Post die traurige Gewissheit über ihren letzten Gang über die Regenbogenbrücke, so bezeichnete sie es, erfahren.
Sie hat mich besonders beeindruckt, weil sie mit ihrer eigenen Situation und die ihres Partners, ebenfalls an Prostatakrebs erkrankt - wodurch wir uns überhaupt kennen lernten, umging. Eine Kämpferin die nie den Mut verlor, immer nach vorne blickte ohne zuviel Wehmut und ohne großes Klagen. Eine inspirierende Persönlichkeit, die mir immer in Erinnerung bleiben wird, im Bestreben es ihr im Umgang mit dem Krebs gleich zu tun.
Relevante Themen:
1. Februar 2025
Leider ist Karin von uns gegangen. Ein Sturz und eine Lungenentzündung waren zuviel, um sich davon zu erholen.
Auch wenn der Verlust ungemein schmerzt, ist es für Sie und für uns eine Erlösung.
Ich konnte während der letzten Atemzüge bei ihr sein, ihre Hand halten, mit ihr im Bett liegen. Das tut gut.
Der Weg war steinig, aber sie hat jetzt ihre verdiente Ruhe.
Ich bin nicht religiös, glaube nicht an Gott oder so etwas. Aber es war ein Zeichen als ich morgens zu ihr fuhr und in ihrer Richtung just in diesem Moment ein Regenbogen auftauchte.
Relevante Themen:
28. Juli 2025
Alles was zum ersten Mal nach deinem Ableben wieder auf der Tagesordnung erscheint, macht mich, uns sehr traurig:
Ostern, Pfingsten, mein Geburtstag und jetzt dein Geburtstag.
Es tut weh. Du fehlst uns. Wir denken an dich - jeden Tag ❤️
Relevante Themen: