Ich finde die Dramatik um Covid-19 schon recht beängstigend, zumal wir Normalbürger gar nicht alle Information dazu erhalten, welche wiederrum notwendigen wären um sich ein eigenes Bild bzw eine eigene Einschätzung der Lage machen zu können. Nach dem Motto: wir sind alle Virologen, haben aber nur keine Ahnung.
Die Ansteckungsgefahr ist offensichtlich erschreckend und das ist das Gefährlichste daran. Wobei die absolute Zahl von Todesfällen in D aktuell natürlich noch nicht so dramatisch ist, zumal wenn man diese in Vergleich setzt wie viele Menschen pro Jahr an Krebs in D erkranken und sterben.
Allein durch Prostatakrebs sterben pro Jahr 15.000 Männer. Da liegen wir heute mit den Covid-19 Todesfällen von 3.200 noch deutlich unter den PCa-Todesfällen. Das kann sich natürlich über die Zeit noch ändern, aber stellt man dem die Todesfälle aller Krebserkrankten pro Jahr von über 200.000 gegenüber, ist nicht davon auszugehen das wir in D diese Zahl durch Covid-19 Todesfälle erreichen.
Was will ich damit sagen? Eigentlich nicht viel, ausser das bei den über 200.000 durch Krebs verursachten Todesfälle in D pro Jahr kaum ein Hahn kräht bzw das Interesse in der breiten Öffentlichkeit kaum vorhanden ist. Dabei geht es nicht nur um die Todesfälle, sondern um all die die Diagnose erhalten und durch schwere Zeiten müssen. Ich denke fast jeder Krebskranke geht mit den Behandlungen wie Chemo und Bestrahlung durch eine nicht minder schwere Zeit wie Covid-19 Betroffene. Die meisten Covid-19 Patienten haben eher milde bis gar keine Symptome. Was wiederum nicht mit einer Krebsdiagnose zu vergleichen ist, die in den meisten Fällen einem erstmal den Boden unter den Füssen reisst. Viele Krebsdiagnosen führen zwangsläufig nicht zum Tod, aber die Diagnose allein ist eine extreme Belastung und es dauert einige Zeit bis man das verarbeitet hat, egal ob heilbar oder nicht. Eine Krebsdiagnose hat bei den meisten Meschen erstmal mit Tod zu tun.
Heute siehst du die Betroffenheit vieler, auch im Fernsehen. Vor allem durch die eigens produzierten Werbeclips mit dem Hashtag #stayhome etc und den vielen Promis die sich die Arme nach oben zu einem Dach formen. Nach dem Motto "Happy Family", "Wir lieben uns alle", "Wir stehen zueinander" usw.
Wenn man sich dann wiederum überlegt wie oft Krebskranke alleine dastehen, sich mit den Krankenkassen um die Bezahlung notwendiger Therapien streiten müssen, massive Zuzahlungen notwendig sind um sich Therapien die nicht von der Leitlinie spezifisch empfohlen werden - selbst tragen muss, man durch die Erkrankung berufsunfähig wird und in finanzielle Schwierigkeiten gerät, dann betrachtet man das ganze Covid-19 Theater als Krebspatient ehrlicherweise mit etwas Argwohn und sicherlich auch mit Neid.