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Alles was nicht unmittelbar mit Prostata- oder Darmkrebs zu tun hat, mich aber dennoch doch stark berührt.

7. Februar 2017

Es ist schwerer eine Träne zu trösten, als tausend zu vergießen
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Kaum zu glauben das es schon zwei Jahre her ist das du uns für immer verlassen hast. Es ist viel passiert, viel Schlechtes, aber auch einiges Gutes. Auf das Gute müssen wir blicken um die Zukunft positiv gestalten zu können.

Aber der unsägliche Schmerz den wir als Familie haben ertragen müssen bleibt für immer in uns. Es ist noch immer nicht zu verstehen was wir erleben mussten. Dennoch stelle ich mir nicht die Frage "Warum uns?" "Warum so?". Darauf gibt es einfach keine Antwort. Es ist unser Schicksal mit dem wir zu leben lernen müssen.

Das ist das letzte gemeinsame Bild von uns. Ich erinnere mich noch genau. Es war an deinem 50. Geburtstag. Ein letztes gemeinsames Abendessen im großen Kreise der Familie. 
Du warst so tapfer und stark dieses Ereignis auf dich zu nehmen. Ich weiß nicht was du in diesem Moment gefühlt, vielleicht sogar geahnt hattest. Aber du hast es uns nicht spüren lassen. Du bist eine unheimlich starke Schwester auf die ich immer stolz blicken werde.

Kurz danach musstest du auf die Palliativstation. Eigentlich nur für eine Woche geplant, aber leider war es dir nicht vergönnt nochmal nach Hause zu kommen. Die Unterstützung der Palliativstation war für dich sicherlich unter dem Gesichtspunkt deiner gesundheitlichen Versorgung eine große Hilfe. 

Aber als du mir dreimal ins Ohr flüsterste ”Komm wir fahren jetzt nach Hause" blutete mein Herz. Zwar antwortete ich damit das dein zu Hause da ist, wo wir alle gerade zusammen sind (ich habe das von Julia übernommen). Es klang in diesem Moment passend, weil wir auch so hilflos waren und es nicht mehr ändern konnten. Ich fühle mich aber bis heute nicht gut damit. 

Ich hätte dich so gerne nach Hause gebracht, aber es ging nicht mehr. Es war zu spät und du so geschwächt. Es tut mir so leid, Tini.



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10. März 2017

Der alte Schwabe in mir
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Ich bin bekanntermaßen ein Schwabe. Also wird dies kein Outing diesbezüglich!

Schwaben sind bekannt für ihre Sparsamkeit, manchmal vielleicht geht es auch schon bei einigen in Geiz über. Wobei dies eher ein Eindruck von Nicht-Schwaben ist, als das man Schwaben allgemein als geizig bezeichnen kann.

Wie auch immer, Sparsamkeit ist offensichtlich eine ausgeprägte Eigenschaft. Bei mir gewissermaßen auch, wobei ich schon immer auch gerne gelebt habe und mein Geld ausgab. Als ich z.b. nach dem Studium nach München zog, machte ich mir anfangs deshalb auch keine Gedanken über die teuren Mieten. Egal ob ein großer Teil meines ersten Gehaltes dafür ausgegeben werden musste, es ging mir erstmal darum das Leben zu geniessen.

Ich bin auch kein ausgeprägter Zukunfstplaner. Sprich ich habe mich nie besonders damit auseinander gesetzt wie ich mein Leben im Alter absichern muss und wie Eventualitäten, wie Krankenheiten zum Beispiel, im Laufe der Zeit abzudecken sind. Dennoch habe ich, mehr oder weniger zufällig, einige Versicherungen im Laufe der Zeit abgeschlossen. Eine ganz wichtige dabei war die Berufsunfähigkeitsversicherung. Diese schloss ich zum Zeitpunkt ab als meine Frau schwanger war - ich weiss es aber nicht mehr genau.

Zum Glück aber habe ich das gemacht. Leider etwas spät. Dadurch waren die Beiträge schon recht hoch. Deshalb habe ich die Versicherung auch nur bis zum 60. Lebensjahr begrenzt und auch nur zu einer gewissen Rentehöhe.

Aber egal, Hauptsache ich habe diese BU. Denn diese hat mir extrem geholfen, da ich dadurch nicht gleich wieder voll arbeiten muss.

Geiz ist geil, Planung ist besser!



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1. April 2017

„Ich will nicht sterben“
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Dieser Satz betrifft nicht mich, auch wenn dieser Satz sicherlich Teil meiner Gedanken nach der Erst-Diagnose waren. Aber ich bin zum Glück derzeit mit meinen eigenen Gedanken weit davon entfernt mich damit zu beschäftigen, aber dennoch fallen diese Worte wieder in meinem Freundeskreis.

Ich hatte gehofft das das Thema Krebs und Tod nach den letzten zwei Jahren erstmal nicht mehr im Vordergrund steht. Aber es ist präsenter denn je und ich fühle mich wieder zurück versetzt.

Wieder ist ein viel zu junger Mensch betroffen. Ein Mensch mit eigentlich soviel Humor, Kreativität und Lebensmut.

Heute hat er einen der drei Söhnen die Situation erzählt. Ich muss heulen wenn ich daran denke. Es ist sooooo traurig. Ich fühle mich wieder so hilflos, wie gelähmt. Ich will helfen, aber weiss nicht wie. Das alles ist so tragisch.

Vergleicht man den Verlauf mit meiner Schwester und Vater, dann führt der Weg in eine bestimmte Richtung. Ja, Wunder geschehen, und ich wünsche es ihm so sehr, aber ich befürchte am Ende ist es nur eine Frage der Zeit. Ich hoffe es bleibt ihm noch Zeit, genug Zeit, viel Zeit. Die bleibende Zeit ist quälend aber auch kostbar.

Meine Gedanken sind bei ihm, seiner Familie und Freundin.

Life is a bitch...



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18. April 2017

RIP Patrik
Lesedauer: < 1 minute
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In diesen schweren Stunden
besteht unser Trost oft nur darin,
liebevoll zu schweigen und
schweigend mitzuleiden.

Mehr fällt mir nicht ein, denn der Schmerz sitzt tief und es stellt sich mir wieder die Frage nach dem Warum? Eine Antwort werde ich nicht erhalten, aber wieso wieder ein Mensch, so jung, so lebensfroh, so humorvoll?

Er war tapfer bis zum Schluß. Er war sich der Situation bewusst und wollte mit Anstand und in Ruhe abtreten. In dieser Hinsicht ein Vorbild für mich.

Am Ende ging es so verdammt schnell, es blieb ihm nicht viel Zeit. Er konnte seine letzten Träume auch nicht mehr erfüllen. Ich wollte mit ihm noch gemeinsam eine Zigarre quarzen und einen Whisky geniessen, aber auch das klappte nicht mehr.

Ich hoffe nur das sein letzter Wunsch, nämlich das er nicht als Ameise wieder geboren wird, erfüllt wird.



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4. Mai 2017

Zurück in die Zukunft
Lesedauer: < 1 minute
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Nun ist es also soweit. Die Zeit ist gekommen um in die Spur des Alltags zurück zu finden. Nach rund 18 Monate Arbeitsunfähigkeit. Einerseits gewollt, andererseits naja.

Die Zeit wird zeigen wie ich es packe. Angst, bzw. Sorge, habe ich schon ein wenig darüber ob und wie ich es packe. Aber dank meines Arbeitgebers kann ich die Arbeitszeit erstmal auf 18 Stunden pro Woche reduzieren. Dabei arbeite ich auch nur an 3 Tagen. Ein von mir gewünschtes Arbeitszeitmodell, bei dem ich mich gut fühle.

Natürlich hat dies finanzielle Konsequenzen da ich nicht nur die Arbeitszeit reduziere, sondern auch Verantwortung abgebe. Aber es ist mir wichtig das ich mich bei der Arbeit wohl fühle und wie soll ich Kollegen führen, wenn ich mich erst noch um mich selbst kümmern muss?

Dies ist so erstmal auf unbestimmte Zeit angelegt. Hängt von einigen Faktoren ab, wann und wie ich die Arbeitszeit erhöhen oder auch wieder mehr Verantwortung übernehmen kann. Time we tell.

"That's one small step for a man, one giant leap for me"



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