Nach der Arbeitsunfähigkeit kommt die Berufsunfähigkeit, sofern man sich privat abgesichert hat:
10. März 2017
Ich bin bekanntermaßen ein Schwabe. Also wird dies kein Outing diesbezüglich!
Schwaben sind bekannt für ihre Sparsamkeit, manchmal vielleicht geht es auch schon bei einigen in Geiz über. Wobei dies eher ein Eindruck von Nicht-Schwaben ist, als das man Schwaben allgemein als geizig bezeichnen kann.
Wie auch immer, Sparsamkeit ist offensichtlich eine ausgeprägte Eigenschaft. Bei mir gewissermaßen auch, wobei ich schon immer auch gerne gelebt habe und mein Geld ausgab. Als ich z.b. nach dem Studium nach München zog, machte ich mir anfangs deshalb auch keine Gedanken über die teuren Mieten. Egal ob ein großer Teil meines ersten Gehaltes dafür ausgegeben werden musste, es ging mir erstmal darum das Leben zu geniessen.
Ich bin auch kein ausgeprägter Zukunfstplaner. Sprich ich habe mich nie besonders damit auseinander gesetzt wie ich mein Leben im Alter absichern muss und wie Eventualitäten, wie Krankenheiten zum Beispiel, im Laufe der Zeit abzudecken sind. Dennoch habe ich, mehr oder weniger zufällig, einige Versicherungen im Laufe der Zeit abgeschlossen. Eine ganz wichtige dabei war die Berufsunfähigkeitsversicherung. Diese schloss ich zum Zeitpunkt ab als meine Frau schwanger war - ich weiss es aber nicht mehr genau.
Zum Glück aber habe ich das gemacht. Leider etwas spät. Dadurch waren die Beiträge schon recht hoch. Deshalb habe ich die Versicherung auch nur bis zum 60. Lebensjahr begrenzt und auch nur zu einer gewissen Rentehöhe.
Aber egal, Hauptsache ich habe diese BU. Denn diese hat mir extrem geholfen, da ich dadurch nicht gleich wieder voll arbeiten muss.
Geiz ist geil, Planung ist besser!
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4. Mai 2020
Die Blockfrist ist die Dauer in der kein Krankengeld mehr für die gleiche Erkrankung gezahlt wird, sofern bereits für 78 Wochen das Krankengeld bezogen wurde.
Das heißt man kriegt in 3 Jahren nur 78 Wochen Krankengeldes für dieselbe Krankheit gezahlt. Hat man diese aufgebraucht, muss sich der Betroffene über andere Wege, zb der Erwerbsunfähigkeit (Berufsunfähigkeit), absichern.
Nach 3 Jahren zurück in der Arbeitswelt erneuert sich dann der Anspruch auf Krankengeld für dieselbe Erkrankung.
Diesen Punkt, ein wichtiger Meilenstein, habe ich jetzt erreicht. Soziale Absicherung ist ein wichtiges Thema in der Phase einer schweren Erkrankung. Wer will schon sozial abrutschen und Kredite nicht mehr bedienen können. In der Phase der Covid-Pandemie erleben gerade sehr viele Menschen dieses Problem und stehen vor schwierigen Situationen. Gleichzeitig vor finanziellen und gesundheitlichen Probleme zu stehen, bedeutet eine extreme Situation.
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8. Juli 2023
Im Oktober 2022 habe ich mich entschlossen endlich einen Antrag auf Erwerbsunfähigkeit zu stellen.
Prostatakarzinom und all die Nebenwirkungen, Tinnitus, Depression, Rizathrose, etc waren einfach zuviel. Diesen Antrag hätte ich schon 2017 beantragen sollen, statt wieder, wenn auch nur verkürzt, arbeiten zu gehen.
Denn mein Arbeitgeber hat entscheidend zu meiner psychischen Instabilität mit beigetragen. Das Unternehmen hat dann zum Glück am 31.12.2022 den Betrieb eingestellt. Davor ist der Geschäftsführer noch schnell getürmt. Das heißt die letzten 6 Jahre ging es mit dem Geschäft stetig bergab. Das führte natürlich zu einem insgesamt angespannten Verhältnis bei allen und vor allem auch zu viel Misstrauen untereinander. Das Management war nicht nur fachlich und inhaltlich schwach, sondern auch nicht sonderlich empathisch und fürsorglich zu seinen Mitarbeitern. Die klassische Abwärtsspirale halt.
Noch mehr Glück war es als ich am ersten Tag nach der OP (Kolektomie) die Zusage zur vollen Erwerbsunfähigkeit von der Deutschen Rentenversicherung bekam. Und das dauerhaft bis zur normalen Altersrente. Und das sogar rückwirkend vom Oktober 2022 an.
Das bedeutet ich bin jetzt "frei". Ich muss keine Krankmeldungen mehr einreichen, mich nicht arbeitslos melden, irgendwann einen Job suchen müssen. Nein nichts. Einfach nur das Leben genießen. Was insbesondere leicht fällt, weil ich vor zig Jahren zusätzlich eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen hatte. Diese zahlt mir seit 2015 eine Rente wegen Berufsunfähigkeit aus.
Einfach nur leben und genießen. Hoffentlich ohne eine weitere Krebsdiagnose - zwei reichen in einem Leben.
Das habe ich mir, wir uns, verdient!!!
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