Ein Wunsch von mir, warum auch immer. Ein Wahnsinnsgefühl, dennoch: nie wieder!
15. September 2016
Meine Frau hat mir dieses wunderbare Wunschglas geschenkt. Eine kleine Geste mit großer Wirkung. So etwas hilft ungemein um sich in der Zeit der Unsicherheit Ziele zu setzen.
Meine Frau ist sowieso die BESTE. Eine ständige Stütze in dieser Zeit, mit viel Liebe und Herzblut dabei, ständiger Motivator, mich versorgend und verwöhnend. Es tut verdammt gut solch sorgende Menschen um sich zu haben. Und dazu gehören natürlich auch mein Sohn, meine Mutter und alle Verwandten, Freunde und Kollegen, die immer mal wieder die Zeit und Muse hatten sich um einen liebevoll zu kümmern. Auch wenn es nur mal einfach ums zuhören oder einem WhatsApp-Chat geht.
Zurück zum Glas.
Ich sollte nun meine alltäglichen Wünsche dort eintragen. Unternehmungen fürs Wochenende zum Beispiel. Um ehrlich zu sein habe ich das nie gemacht, weil meine Frau und Sohn sowieso immer meine Wünsche und Bedürfnisse von den Lippen ablesen konnten. Ausserdem war es mir wichtig einfach mit meinen Liebsten in Ruhe überwiegend zu Hause die Zeit zu verbringen.
Dennoch hatte ich 3 Wünsche. Wünsche die ich aber erst umsetzen konnte sobald ich wieder zu Kräften gelangte. Es waren also keine alltäglichen Wünsche:
2 von diesen 3 Wünschen habe ich mir bereits erfüllt. Ihr könnt raten welche. Den letzten Wunsch gehe ich demnächst noch an.
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15. März 2017
Wünsche sind nie klug. Das ist sogar das beste an ihnen.
Charles Dickens
Ich habe bereits von meinen Wünschen bzw. Träumen berichtet, welche ich Anfang 2016 für mich festhielt und unbedingt angehen wollte.
Heute weiß ich nicht mehr wie ich 2 dieser 3 Wünsche überhaupt gepackt habe. Denn diese setzten eine gute körperliche Konstitution voraus. Zum damaligen Zeitpunkt (kurz nach der Bestrahlung und Anastomosenstriktur-OP) war ich rückblickend betrachtet doch sehr geschwächt. Aber der Wille kann bekanntermaßen Berge versetzen.
Und ich wollte es so sehr, denn wir befanden uns noch in einer Zeit der großen Verunsicherung. Mir war nicht klar wie das Jahr verlaufen und ob ich jemals wieder die Chance bekommen würde, diese Träume anzugehen. Also musste es einfach jetzt und hier sein!
Ein Traum war es noch einmal eine Motorradtour in die Alpen zu machen. Ich konnte gerade mal einigermaßen ohne Schmerzen auf dem Motorrad sitzen. Das aufsteigen ging dabei aufgrund der Höhe des Motorrads nicht so leicht, da es immer wieder in der Gegend der OP und Bestrahlung unangenehm zwickte. Das bedeutete: sitzen bleiben und fahren und fahren und fahren!
In 4 Tagen fuhr ich dann 1400 KM, unzählige Pässe, den ganzen Tag Berg rauf, Berg runter. Es war eine Mega-Tour und das mit meinem neuen Motorrad, welches ich während der Behandlungsphase Anfang 2016 kaufte. Jetzt freue ich mich bereits auf die nächsten Touren.
Der zweite Traum, von diesem habe ich noch gar nicht berichtet, war ein (Tandem-) Fallschirmsprung. Ich weiß gar nicht wie ich überhaupt auf diese Idee kam. Das war für mich nie ein Wunsch, aber es schoss mir halt irgendwann einfach so in den Kopf und ich wollte es unbedingt machen. Gesagt, getan. Im Nachhinein würde ich es allerdings nicht wieder machen. Das Gefühl aus dem Flugzeug in diese Leere zu springen war für mich nicht so erhaben. Auch wenn ich körperlich geschwächt war, glaube ich nicht das das Gefühl des Sprungs bzw. Fallens viel anders gewesen wäre. Heute sage ich zu Madeleine: "Bitte versuche mich in Zukunft von solchen Ideen abzubringen."
Der letzte Traum war ein Tattoo. Im Vergleich zu den anderen Wünschen körperlich bei weiten nicht so anstregend, dennoch genauso wichtig. Ich habe die Namen meiner zwei Liebsten auf meine beiden Armen tätowieren lassen. Inzwischen habe ich ein weiteres Tattoo und es werden sicherlich noch weitete folgen.
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23. Juli 2025
Ich weiss nicht wie ich auf die Idee kam, einen Fallschirmsprung machen zu wollen. Das war nie ein Plan. Aber irgendwie habe ich es mir in den Kopf gesetzt!
Noch ziemlich angeschlagen von den zurückliegenden Behandlungen, wollte ich es offensichtlich unbedingt wissen.
Es waren dann noch nicht mal diese Einschränkungen dafür verantwortlich, dass mir das ganze nicht getaugt hatte.
Es war meine Schulter. Diese hatte ich mir vor zig Jahren beim Squash mal ausgekugelt. Nie etwas getan, ging ja auch. Bis zu dem Moment als ich nach dem Sprung aus dem Flugzeug meine Arme ausstrecken musste. Autsch. Ich zog natürlich meinen Arm wieder an, aber der Tandemsprungleiter zog meine Arme wieder aus. Er wusste nichts und ich konnte ihm es im freien Fall nicht erklären. Das dauerte dann gut 30 Sekunden. Eine ganze Ewigkeit.
Erst als der Fallschirm aufging, wurde es wieder besser. Aber ich war so platt, dass ich den Moment null genießen konnte. Ich war fix und fertig.
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