Familie

Die Unterstützung aus der Familie war immer sehr wichtig für mich. Am Ende bleibt oft nur die Familie übrig, weil Freunde oft nicht wissen wie sie mit der Diagnose und Situation umzugehen haben.

Meine Schwester Tina und ich in jungen Jahren

1. Februar 2015

Meine Schwester
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Meine Schwester saß über die Weihnachtsfeiertage 2013 einige male abwesend in ihrem Sessel und genoss die Ruhe und die Sonne. Eher ungewöhnlich für sie sich so zurückzuziehen. Nachdem Sie kurz nach Weihnachten mit ihrer Familie wieder zurück nach Frankfurt fuhr nahm Sie weitere Arztbesuch wahr, um ihre beginnenden Schmerzen im Bauch/Unterleib untersuchen zu lassen. 

Unsere Mutter hatte zu diesem Zeitpunkt bereits große Sorge und drängte auf solche Besuche. Wissend das wir in der Familie speziell vorbelastet sind. Den zeitlichen Ablauf habe ich nicht mehr genau im Kopf, jedoch wurde durch die ersten Untersuchungen recht schnell Krebs diagnostiziert. Aus einer kleinen, recht bodenständigen Familie, sollte sich plötzlich das Leben komplett ändern. Bisher kannten wir solche Probleme nicht. Wir waren im wesentlichen von größeren Krankheiten verschont geblieben. Natürlich gab es die eine oder andere Sache, aber Krebs bei einem direkten Familienmitglied im Alter von 49 Jahren eben noch nicht.

Schon gleich im Februar 2014 wurde meine Schwester operiert. Diese OP dauerte über 6 Stunden. Der Krebs war kindskopfgroß und wog einige Kilos. Die Aussichten waren gut, so konnten wir es damals zumindest wahrnehmen. Meine Schwester sprach bereits von Reha und das Sie ab Spätsommer/Herbst wieder arbeiten will. Leider wendete sich das Blatt schnell und es wurden weitere Ablagerungen im Körper gefunden. Daraufhin wurde der Ansatz der bereits laufenden Chemotherapie geändert. Diese war, wie sich kurz danach rausstellte, leider auch nicht erfolgreich.

Die stetige Verschlechterung ihres Zustands führte im Herbst dazu das Sie ihre Beine nicht mehr bewegen konnte. Sie wurde Querschnitts gelähmt. Dieser Umstand verschlechterte ihre mentale Verfassung erheblich, da Sie schon von klein auf immer die Quirlige von uns war, die nie ruhig sitzen konnte. Bewegung war ihr Motto. Also quälte Sie sich entsprechend mit diesem Umstand.

Ein Ziel war ihr 50. Geburtstag im Januar 2015. Die ganze Familie aus allen Ecken Deutschlands kam. Ein schönes Wiedersehen, im Rahmen einer sehr traurigen Angelegenheit. Für die meisten aus der Familie auch die letzte Möglichkeit meine Schwester lebend zu sehen.

Kurz nach ihrem Geburtstag im Januar 2015 kam Sie dann auf die Palliativstation. Eigentlich nur für eine kurze Zeit geplant, da ihr Ehemann angeblich auf Geschäftsreise musste. Diese trat er allerdings nie an. Leider verschlechterte sich ihr Zustand zunehmends, so dass Sie ihren großen Wunsch nochmal nach Hause zu kommen, nicht mehr erleben durfte. Es war dann im Februar 2015 als Sie uns alle in Anwesenheit ihres Ehemanns und beider Kinder verließ.



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30. Juli 2015

Mein Dad
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Der Schock saß noch tief, die Trauer nicht verkraftet, als sich die ersten Probleme bei meinem Dad zeigten. Dies waren sicherlich nicht die ersten Anzeichen, aber durch die Erkrankung und den Krankheitsverlauf meiner Schwester, nahmen wir diese Anzeichen nicht rechtzeitig wahr, sondern erklärten uns diese mit dem gerade erst erlebten. 

Meine Eltern besuchten uns dann im April 2015. Wir merkten das es meinem Dad zunehmend schwer fiel seine Füße beim laufen zu heben. Auch war er ständig müde. Beim Autofahren wurde uns deutlich das er Situationen nicht mehr richtig einschätzen konnten. Dennoch fuhr er die ganze Strecke nach Stuttgart eigenständig nach Hause. Meine Mutter saß mit großer Anspannung neben ihm.

Was wir dann erleben durften war eine ähnliche Abfolge wie wir sie schon kurz zuvor erleben mussten, nur eben im Schnelldurchlauf. Allerdings gab es in diesem Fall bereits nach der ersten Diagnose keine Hoffnung mehr auf Heilung, sondern die Aussichten waren von vornherein nicht gut. Es war nur eine Frage der Zeit, und die Zeit raste. Wir konnten, anfangs wöchentlich, dann täglich eine Verschlechterung seines Gesundheitszustand wahrnehmen. Dies führte im Mai 2015 dazu, das er bettlägrig wurde und zu Hause durch eine Pflegestation versorgt wurde. Kurze Zeit später mussten wir dann aber auch schon die Hilfe der Palliativstation in Anspruch nehmen. So versorgten wir ihn dann mit all unser Kraft und mit toller Unterstützung des Pflege- und Palliativteams zu Hause und taten alles in unserer Macht stehende um ihn die verbleibende Zeit so angenehm wie möglich zu gestalten. So verließ er uns, im Beisein meiner Mutter und mir, am 30. Juni 2015



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30. Oktober 2015

Wie sagt man es seiner Mutter?
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Wir waren, wie bereits lange geplant, am folgenden Wochenende in Stuttgart. Ein Heimspiel des VfB war der Anlass!

Aber es quälte uns natürlich die Frage wann und wie teilen wir es meiner Mutter mit?

Nach all den Schicksalsschläge fiel es mir wahnsinnig schwer es ihr zu sagen.

Da meine Mutter uns in zwei Wochen für eine Woche besuchen wird, entschieden wir uns es ihr erst dann zu sagen. Wir glauben dies ist die richtige Entscheidung. So können wir ihr die schlechte Nachrichten mitteilen und mit ihr gleich ein paar Tage verbringen und die Sache gemeinsam verarbeiten.



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8. November 2015

Sohnemanns Geburtstag
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Eine willkommene Abwechslung, auch wenn wir nicht mehr viel vorbereiten bzw organisieren müssen.

5 Freunde zu Besuch inkl. Übernachtung. Um 3:30 Uhr ein mahnendes Wort doch endlich mal zu schlafen und um 7 Uhr schon wieder wach!



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10. Januar 2016

In Gedanken bei Tini
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Heute wäre meine Schwester 51 Jahre alt geworden.

Ich denke ganz fest an dich Tini. Ich vermisse dich.



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15. Januar 2016

Power of Love
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Bei Power of Love von Frankie goes to Hollywood handelt es sich nicht nur um eines von mehreren Lieblingslieder meiner Frau und nicht um ihr Pferd, sondern auch um das Leitmotiv wie wir gemeinsam als Familie diesen Scheiß Krebs begegnen.

Unser Liebe und Zuneigung gibt uns täglich die Kraft sich der Situation zu stellen und die positiven Dinge zu sehen und die negativen abprallen zu lassen.

Dies gelingt nicht immer, aber zum größten Teil.



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4. Februar 2016

Hoffnungslos Hoffnungsvoll
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von Joris. Sehr schönes Lied.

Hier nur ein kleiner Auszug, mit einem Gruß an meine bessere Hälfte. Du machst mich hoffnungslos hoffnungsvoll! Mit Dir schaffe ich das ❤

...
Dass ich's mag wie du lachst
Dass dein Atem mich antreibt
So herrlich willenlos macht
(Oh)
Ich weiß nicht was ich sagen soll
Du machst mich hoffnungslos hoffnungsvoll
(Oh)
Ich hab selten so viel gewollt
Du machst mich hoffnungslos hoffnungsvoll

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9. April 2016

Im Schneckentempo ins Ziel
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Noch eine Woche, noch 5 Bestrahlungen dann habe ich es hinter mir. Das Ziel ist in Sichtweite, aber es bleibt erstmal nur ein Etappenziel.

Die vorletzte Woche zog sich, zumal ich die Auswirkungen nun doch immer mehr zu spüren bekomme. Der Darm und die Blase sind so überreizt, das ich mich fast täglich neuen Problemen stellen und bewältigen muss.

Der letzte Donnerstag war dann ein absoluter Horrortag.

Zuerst hatte ich bereits zum Mittag hin einen sehr weichen Stuhlgang, welcher sich nach in kürzester Zeit von 7 Toilettengängen mehr oder weniger zu einen flüssigen Stuhlgang entwickelte. Verbunden mit starken Reizungen und Schmerzen war ich bereits hier erschöpft und gezeichnet.

Am frühen Abend stellte dann der Katheter seinen Betrieb ein, d.h. Verstopfung! Langsam geriet ich in Panik, die Schmerzen wurden fast unerträglich. Eine Spülung musste her, nur wie? Madeleine rief den ärztlichen Notdienst und unseren Hausarzt an. Sie müssten erst schauen ob sie so eine Spülung in der Praxis haben. Die innere Unruhe stieg weiter. Mit meiner Geduld fast am Ende, musste Madeleine mich jammernd und fluchend ertragen. Selbst etwas hilflos und mit Angst, versuchte sie die Ärzte zu koordinieren.

Plötzlich merkte ich eine innerliche Entspannung. Zuerst etwas ratlos und dann überrascht stellte ich erleichtert fest das sich die Verstopfung irgendwie von selbst gelöst hatte und sich der Katheter wieder füllte. Innerhalb von 10 Minuten war er voll. Ein schönes Gefühl. Beruhigt wurden die Ärzte angerufen.

Nach dieser doch sehr heftigen Erfahrung, bin ich gleich am nächsten Tag im Anschluß der täglichen Bestrahlung zu meiner Lieblingsärztin in die Urologie gegangen. Hilfsbereit wie immer, gab sie mir gleich Hilfsmittel für eine Spülung mit nach Hause. Für alle Fälle.

Diese Hilfsmittel mussten wir dann heute am Samstag gleich anwenden. Denn nach meinem morgendlichen Stuhlgang, lief wieder nichts aus dem Katheter. Gequält und ungeduldig wie ich war, wurde der Katheter von Madeleine gespült. Nach einen Moment floss dann wieder Urin, obwohl wir das Gefühl hatten es falsch gemacht zu haben. Aber es hatte gewirkt.

Am Montag soll der Katheter erstmalig gewechselt werden. Ich hoffe das es dann erstmal wieder läuft und keine weitere Verstopfung auftreten wird. Wobei ich vor dem Katheterwechsel selbst ein wenig Respekt habe, da ich nicht weiß was mich genau erwartet. Aber ich hoffe es geht ohne weitere Komplikationen über die Bühne.



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20. Mai 2016

Wir vermissen dich, Dad
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Ich bin dankbar dafür das es mein Gesundheitszustand uns erlaubte zu meiner Mum ins schwäbische fahren zu können, um den Geburtstag meines Dads gemeinsam im engsten Familienkreis zu verbringen.

Es ist der erste nachdem er uns letztes Jahr verlassen hat. Der Gang auf den Friedhof war für uns alle schwer, viele Tränen.
Dennoch tat es uns allen gut diesen Tag gemeinsam verbringen zu dürfen.



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30. Juni 2016

In Gedanken bei dir… 
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Heute vor einem Jahr bist du in unseren Armen für immer eingeschlafen. Wir vermissen dich, sind aber auch gleichzeitig dankbar dafür, dir im Moment deines Abschieds ganz nah gewesen sein zu können.

Jetzt sind 365 Tage vergangen, aber es fühlt sich an als wäre es gestern. Es ist viel passiert in diesem Jahr und du wärst auf deine Enkelkinder mega stolz. Sie entwickeln sich prächtig. Erst letztes Wochenende waren wir auf Robin's Abi-Ball. Es war sehr schön, aber wir haben zwei Personen in unserem Kreise schmerzlich vermisst.

Es ist leider vieles nicht mehr so wie es war und es wird auch nie wieder so sein wie früher, aber wir schauen auch positiv in die Zukunft und sehen hoffentlich bald wieder glücklicheren Tagen entgegen.



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