Nach der OP und Bestrahlung wurde das Motorradfahren für mich wieder eine grosse Leidenschaft:

5. Mai 2016
Anfang des Jahres stieß ich durch Zufall auf die neue Honda Africa Twin (CRF1000L). Gesehen und sofort verliebt.
Durch die tolle moralische Unterstützung meiner Frau (meine Beste), entschloss ich mich ohne allzu großer notwendiger Überzeugungsarbeit, es waren lediglich kleine Stupser nötig, zu diesem Upgrade.
Träume zu haben und diese in dieser schwierigen Zeit verwirklichen um können, ist die beste Medizin. Die Vorfreude auf dieses neue Teil, auf die erste Fahrt, auf die erste Tour bringen grosse Glücksgefühle mit sich, die helfen negative Gedanken nicht aufkommen zu lassen.
Ganz nach dem Motto "Always look at the bright side of life"
Bisher konnte ich lediglich das gute Teil vom Honda Händler nach Hause fahren. Wie auf dem Bild zu sehen ist, konnte ich leider noch nicht schmerzfrei grade sitzen.
Dafür kribbelt es jetzt umso mehr und die erste kleine Fahrt steht an - auch wenn es mich erstmal nur zur Tankstelle führen wird!
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17. August 2016
KLASSISCH GESTYLTEN MOTORRÄDER SCHLIESSEN SICH ZUSAMMEN UM GELD FÜR PROSTATAKREBS UND DIE GESUNDHEIT VON MÄNNERN ZU SAMMELN
Helft mir mein Spendenziel zu erreichen!
Auch wenn ich nicht das passende Motorrad habe, werde ich natürlich mitmachen. Ist doch selbstverständlich als Betroffener!
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15. September 2016
Meine Frau hat mir dieses wunderbare Wunschglas geschenkt. Eine kleine Geste mit großer Wirkung. So etwas hilft ungemein um sich in der Zeit der Unsicherheit Ziele zu setzen.
Meine Frau ist sowieso die BESTE. Eine ständige Stütze in dieser Zeit, mit viel Liebe und Herzblut dabei, ständiger Motivator, mich versorgend und verwöhnend. Es tut verdammt gut solch sorgende Menschen um sich zu haben. Und dazu gehören natürlich auch mein Sohn, meine Mutter und alle Verwandten, Freunde und Kollegen, die immer mal wieder die Zeit und Muse hatten sich um einen liebevoll zu kümmern. Auch wenn es nur mal einfach ums zuhören oder einem WhatsApp-Chat geht.
Zurück zum Glas.
Ich sollte nun meine alltäglichen Wünsche dort eintragen. Unternehmungen fürs Wochenende zum Beispiel. Um ehrlich zu sein habe ich das nie gemacht, weil meine Frau und Sohn sowieso immer meine Wünsche und Bedürfnisse von den Lippen ablesen konnten. Ausserdem war es mir wichtig einfach mit meinen Liebsten in Ruhe überwiegend zu Hause die Zeit zu verbringen.
Dennoch hatte ich 3 Wünsche. Wünsche die ich aber erst umsetzen konnte sobald ich wieder zu Kräften gelangte. Es waren also keine alltäglichen Wünsche:
2 von diesen 3 Wünschen habe ich mir bereits erfüllt. Ihr könnt raten welche. Den letzten Wunsch gehe ich demnächst noch an.
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28. September 2016
Gestern fand also nun endlich die Tour statt. Kurz zusammengefasst: super Wetter, super Strecke, coole Typen und tolle Motorräder 🙂
Dabei habe ich einen alten beruflichen Weggefährten getroffen. Seit über einem Jahr haben wir versucht uns vergeblich zu verabreden. Jetzt hat es endlich geklappt. Er ist allerdings nicht nur ein Weggefährte, sondern auch ein Leidensgenosse. Ein anderes Haustier, aber eben von der gleichen Sorte. Aber wir haben gestern beschlossen, weiter zu kämpfen um nächstes Jahr wieder gemeinsam auf der Tour dabei zu sein!!!
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Video
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Bilder
Für die Tourbilder auf das obere Icon klicken. Es öffnet sich ein neues Fenster.
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Strecke
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Eine kleine Geschichte gibt es noch zu erzählen:
Als wir so am Königsplatz standen fing ein Mann an etwas über Prostatakrebs zu fasseln. Ich hörte so etwas wie "Sind ja nur Junge hier, die kriegen doch kein Prostatakrebs." Ich stand genau neben ihm, so sagte ich: "Doch. Siehe mich". Seine erste schon dämmliche Antwort war: "Du bist doch auch nicht mehr jung". Was für ein Bekloppter. Das ganze geschah auch auf eine Art und Weise, dass seiner Frau dies schon ganz peinlich wurde. Er weiter zu ihr: Was willst du? Ihr Frauen redet untereinander über eure Orangenhaut, dann können wir Männer über unsere Säcke reden". Arghhh. Dann kam seine Frage ob ich die OP bereits hinter mir habe und ob ich Windeln bzw. Einlagen tragen würde. Ich bejahte das. Er lachte auf eine komische Art. Dann wurde es seiner Frau zu peinlich und sie bremste ihn scharf ein.
Naja, es gibt eben viele Idioten auf dieser Welt. Nicht aufregen und drüber wegschauen. Warum hat er überhaupt teilgenommen?
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15. März 2017
Wünsche sind nie klug. Das ist sogar das beste an ihnen.
Charles Dickens
Ich habe bereits von meinen Wünschen bzw. Träumen berichtet, welche ich Anfang 2016 für mich festhielt und unbedingt angehen wollte.
Heute weiß ich nicht mehr wie ich 2 dieser 3 Wünsche überhaupt gepackt habe. Denn diese setzten eine gute körperliche Konstitution voraus. Zum damaligen Zeitpunkt (kurz nach der Bestrahlung und Anastomosenstriktur-OP) war ich rückblickend betrachtet doch sehr geschwächt. Aber der Wille kann bekanntermaßen Berge versetzen.
Und ich wollte es so sehr, denn wir befanden uns noch in einer Zeit der großen Verunsicherung. Mir war nicht klar wie das Jahr verlaufen und ob ich jemals wieder die Chance bekommen würde, diese Träume anzugehen. Also musste es einfach jetzt und hier sein!
Ein Traum war es noch einmal eine Motorradtour in die Alpen zu machen. Ich konnte gerade mal einigermaßen ohne Schmerzen auf dem Motorrad sitzen. Das aufsteigen ging dabei aufgrund der Höhe des Motorrads nicht so leicht, da es immer wieder in der Gegend der OP und Bestrahlung unangenehm zwickte. Das bedeutete: sitzen bleiben und fahren und fahren und fahren!
In 4 Tagen fuhr ich dann 1400 KM, unzählige Pässe, den ganzen Tag Berg rauf, Berg runter. Es war eine Mega-Tour und das mit meinem neuen Motorrad, welches ich während der Behandlungsphase Anfang 2016 kaufte. Jetzt freue ich mich bereits auf die nächsten Touren.
Der zweite Traum, von diesem habe ich noch gar nicht berichtet, war ein (Tandem-) Fallschirmsprung. Ich weiß gar nicht wie ich überhaupt auf diese Idee kam. Das war für mich nie ein Wunsch, aber es schoss mir halt irgendwann einfach so in den Kopf und ich wollte es unbedingt machen. Gesagt, getan. Im Nachhinein würde ich es allerdings nicht wieder machen. Das Gefühl aus dem Flugzeug in diese Leere zu springen war für mich nicht so erhaben. Auch wenn ich körperlich geschwächt war, glaube ich nicht das das Gefühl des Sprungs bzw. Fallens viel anders gewesen wäre. Heute sage ich zu Madeleine: "Bitte versuche mich in Zukunft von solchen Ideen abzubringen."
Der letzte Traum war ein Tattoo. Im Vergleich zu den anderen Wünschen körperlich bei weiten nicht so anstregend, dennoch genauso wichtig. Ich habe die Namen meiner zwei Liebsten auf meine beiden Armen tätowieren lassen. Inzwischen habe ich ein weiteres Tattoo und es werden sicherlich noch weitete folgen.
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