Hoffnung

14. März 2019

Die Reise geht weiter
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Zusätzlich zum 3 monatigen PSA Test, wollte der Urologe dieses mal weitere Untersuchungen, u.a. eine Sonographie, durchführen. Während ich mal wieder blank da lag, ging er meinen gesamten Krankheitsverlauf der letzten 4 Jahre durch und betonte währenddessen sein Staunen über den keineswegs zu erwartenden positiven Verlauf. Er meinte sinngemäß, "schon eine ganze Scheiße die ich durchgehen musste". Dies beinhaltet nicht nur meinen eigenen gesundheitlichen Verlauf, sondern auch den meiner Schwester und Vater. Aber ich spürte, wie er sich darüber freute das es mir trotz dieser ganzen Sache, heute so gut geht. Und das tut gut. PSA unter der Nachweisgrenze. Check Weitere Blutwerte in Ordnung. Check. Keine Auffälligkeiten durch die Sonographie erkannt. Check.


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19. Juni 2019

Auf ins 4. Jahr
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Auch drei Jahre nach Bestrahlung ist der PSA weiterhin unter der Nachweisgrenze.

Kaum zu glauben welches Glück ich bzw wir haben.



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16. März 2020

Die doppelte Null
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Dieses mal gibt es zwei positive Wasserstandsmeldungen:

1. Kein Fortschreiten bei Madeleine. Nächste Untersuchung in 6 Monaten.

2. Mein PSA-Wert ist weiterhin unter der Nachweisgrenze. Nächste Untersuchung wie gehabt in 3 Monaten.

Somit gibt es zwei schöne Gründe den Tag und die Zeit bis zur nächsten Untersuchung wieder zu geniessen.

Ab aufs Moped!



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1. Oktober 2020

Fünf, Freude, Schmerz
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Fünf
Genau heute vor fünf Jahren ging meine PCa-Odyssee mit dem überhaupt allerersten Besuch bei einem Urologen los. Viele weitere Besuche, Behandlungen und Therapien folgten. Eigentlich wollte ich jetzt von bestimmten Dinge aus den letzten Monaten schreiben, aber die Ereignisse der letzten zwei Tage machte das hinfällig.

Freude
Es fällt mir dieses mal gar nicht so leicht über den weiter nicht nachweisbaren PSA Wert zu jubeln. Ja, ich habe heute morgen das positive Ergebnis mitgeteilt bekommen. Ist natürlich toll und die Freude ist schon riesig darüber. Warum?

Schmerz
Weil wir vorgestern unsere alte Hundedame verloren haben. Der Schmerz darüber, überwiegt dieses mal der Freude über den niedrigen PSA Wert. Motte war ein besonderer Hund, weil eben anders als andere Hunde. Sie brachte uns viel Liebe und Spaß aber auch Sorgen ins Haus. Denn sie ist mir, gleich nachdem sie 10 Tage bei uns war, beim Gassi gehen entwischt. Sie war dann 6,7 Monate sozusagen auf der Flucht. Zwar fast immer in der Nähe unserer Ortschaft, aber zu verängstigt wieder nach "Hause" zu kommen. An Ende ging alles gut aus, denn wir konnten sie einfangen. Diese Erfahrung und die Zeit danach, vorallem ihr Vertrauen erlangt zu haben, war eben etwas besonderes.

Vielleicht hab ich mich auch schon zu sehr an diese alle-3-Monaten-positive-Nachricht gewöhnt. Was natürlich wiederum Quatsch ist, da ich genau weiss was ein erneutes aufflammen des Wertes bedeuten würde.

Genau das wurde mir diese Woche auch noch vor Augen geführt. Eine Facebook Freundin, die ich auch zweimal kurz persönlich traf, starb kürzlich an den Folgen ihrer Krebserkrankung. Da ich bereits seit einiger Zeit nichts mehr von ihr gehört und gelesen hatte, hatte ich genau das bereits befürchtet. Vor zwei Tagen, am gleichen Tag als uns nachts die Motte verließ, habe ich dann durch einen FB-Post die traurige Gewissheit über ihren letzten Gang über die Regenbogenbrücke, so bezeichnete sie es, erfahren.

Sie hat mich besonders beeindruckt, weil sie mit ihrer eigenen Situation und die ihres Partners, ebenfalls an Prostatakrebs erkrankt - wodurch wir uns überhaupt kennen lernten, umging. Eine Kämpferin die nie den Mut verlor, immer nach vorne blickte ohne zuviel Wehmut und ohne großes Klagen. Eine inspirierende Persönlichkeit, die mir immer in Erinnerung bleiben wird, im Bestreben es ihr im Umgang mit dem Krebs gleich zu tun.



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20. September 2021

Von 3 auf 6
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Jetzt nach fünf Jahren verlängert mein Urologe die PSA-Nachsorge von 3 auf 6 Monate. In der Regel findet diese Verlängerung bereits nach rund 2 Jahren nach der Therapie (OP, Bestrahlung und/oder Chemo) statt.

Da muss ich mich erstmal dran gewöhnen. Der kurze Zeitabstand von 3 Monaten hat mich in der Vergangenheit eher beruhigt, auch wenn die Anspannung nach der Blutentnahme bis zum Ergebnis auch immer spürbar war, so war die engmaschige Nachsorge doch eher positiv. Na gut, jetzt halt alle 6 Monate - werde ich mich auch dran gewöhnen.



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6. November 2022

Neues Thema – Alter Hut
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Bereits im Sommer 2014 musste ich, überwiegend bedingt durch die gesundheitliche Entwicklung meiner Schwester, eine erste depressive Phase durchmachen.Damals war meine Diagnose Burnout. Ich konnte einfach nicht mehr. Ich hätte nie gedacht dass ich jemals in die Situation komme nichts mehr leisten zu können und hilflos zu sein.

Aber zuviel war einfach zuviel.

Ich nahm eine Psychotherapie in Anspruch und versuchte wieder Kraft zu finden. Nach 6 Monaten dachte ich, diese wieder gefunden zu haben und ging zurück zur Arbeit, zurück in den Alltag. Mein Arbeitgeber hatte Verständnis für meine Situation und ließ mich langsam wieder zurück finden.

Heute weiss ich, es war zu früh. Ich glaube sogar das diese depressive Phase, und der kurz danach auftretende Tinnitus, die ersten Folgen meiner eigenen Krebserkrankung waren. Die Zeichen habe ich damals aber nicht erkannt. Die Diagnose folgte dann ein paar Monate später. Ein langer Leidensweg stand vor mir, vor uns. Dieser hält auch heute noch an. 8 Jahre später stehe ich wieder vor einer neuen Herausforderung. Diagnose diesmal: mittelschwere Depression.

Jetzt heißt es wieder: kämpfen! Manchmal ist es überraschend wo die Kraft für das ständige kämpfen herkommt. Auch wenn ich zuletzt Zweifel hatte, ob ich noch die Kraft zum kämpfen habe, bin ich jetzt wieder zuversichtlich auch diese Phase zu meistern, auch wenn der Weg lang und steinig ist.



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13. Juni 2023

Finales Ergebnis
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Die Ergebnisse der Gewebeprobe sowie des MRT geben weiterhin keinen Hinweis auf Metastasen - eine sehr gute Nachricht.

Aber ob eine Chemo notwendig wird, lässt sich erst nach der OP beurteilen, nachdem der Pathologe das entfernte Gewebe gründlich untersucht hat. Bei nur einem klitzekleinen Nachweis, wird dann eine Chemo empfohlen.

Kolektomie

Für die OP habe ich nun die Wahl nur einen Teilstück des Dickdarms (aufsteigender Teil - rechtsseitige Hemikolektomie) oder aber den kompletten Dickdarm (wahlweise inkl Mastdarm - Proktokolektomie ) zu entfernen.

Bei einer Proktokolektomie würde der Dünndarm direkt am After in Form eines Pouchs angenäht werden. Eine andere Option wäre den After komplett zu verschließen und dauerhaft mit einem künstlichen Darmausgang (Stoma) zu leben.

Der künstliche Darmausgang (Stoma) wäre im Fall der Proktokolektomie, wenn auch nur temporär, auf alle Fälle für einige Wochen zur Wundheilung notwendig.

Für mich kommt erstmal nur die teilweise Entfernung in Frage. Denn bei der kompletten Entfernung kann es zu Komplikationen kommen, die dann auch einen dauerhaften künstlichen Darmausgang erfordern.

Auch wenn ich durch die komplette Entfernung, die Wahrscheinlichkeit eines neuerlichen Tumors basierend auf den Gendefekt auf 0% bringe, ist mir die Gefahr auf Lebenszeit mit einem künstlichen Darmausgang zu leben einfach zu gross.

Es ist schon bei teilweiser Entfernung des Dickdarms mit Veränderungen zu rechnen, wie weicher und häufiger Stuhlgang. Aber damit schlage ich mich ja bereits seit sieben Jahren rum. Die Infiltration des Rektums durch den Prostatakrebs und die anschließende Bestrahlung in diesen Bereich, hatten seinerseits bereits dafür gesorgt.

Außerdem stellt ein künstlicher Darmausgang für einen Großteil der Patienten eine belastende Erfahrung da - etwas was ich nicht brauche.

Meine Hoffnung - mein Ziel

Meine grosse Hoffnung ist nach dem Eingriff, ohne allzu grosse Einschränkungen weiter leben zu können. Und das kann ich aus meiner Sicht nur mit der teilweisen Entfernung erreichen.

 



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6. Juli 2023

Glück im Unglück
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Soeben die schönste Nachricht erhalten:

KEIN NACHWEIS VON FERNMETASTASEN DURCH DIE GEWEBEPROBE!!!

Der Tumor (sehr raumfüllend) konnte komplett und sauber entfernt werden und es sind keine weitere Lymphkoten etc befallen. Wow. Einfach nur Wow.

Damit ist erstmal keine Chemo nötig. Lediglich weitere Koloskopien, fürs erste, alle 6 Monate.



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8. Juli 2023

Rentner
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Im Oktober 2022 habe ich mich entschlossen endlich einen Antrag auf Erwerbsunfähigkeit zu stellen.

Prostatakarzinom und all die Nebenwirkungen, Tinnitus, Depression, Rizathrose, etc waren einfach zuviel. Diesen Antrag hätte ich schon 2017 beantragen sollen, statt wieder, wenn auch nur verkürzt, arbeiten zu gehen.

Denn mein Arbeitgeber hat entscheidend zu meiner psychischen Instabilität mit beigetragen. Das Unternehmen hat dann zum Glück am 31.12.2022 den Betrieb eingestellt. Davor ist der Geschäftsführer noch schnell getürmt. Das heißt die letzten 6 Jahre ging es mit dem Geschäft stetig bergab. Das führte natürlich zu einem insgesamt angespannten Verhältnis bei allen und vor allem auch zu viel Misstrauen untereinander. Das Management war nicht nur fachlich und inhaltlich schwach, sondern auch nicht sonderlich empathisch und fürsorglich zu seinen Mitarbeitern. Die klassische Abwärtsspirale halt.

Noch mehr Glück war es als ich am ersten Tag nach der OP (Kolektomie) die Zusage zur vollen Erwerbsunfähigkeit von der Deutschen Rentenversicherung bekam. Und das dauerhaft bis zur normalen Altersrente. Und das sogar rückwirkend vom Oktober 2022 an.

Das bedeutet ich bin jetzt "frei". Ich muss keine Krankmeldungen mehr einreichen, mich nicht arbeitslos melden, irgendwann einen Job suchen müssen. Nein nichts. Einfach nur das Leben genießen. Was insbesondere leicht fällt, weil ich vor zig Jahren zusätzlich eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen hatte. Diese zahlt mir seit 2015 eine Rente wegen Berufsunfähigkeit aus.

Einfach nur leben und genießen. Hoffentlich ohne eine weitere Krebsdiagnose - zwei reichen in einem Leben.

Das habe ich mir, wir uns, verdient!!!



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14. Juli 2023

Der Anti-Held
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Seit April 2022 nehme ich, aufgrund meiner mittelschweren Depression, Antidepressiva ein. Die niedrigst mögliche Dosis. Ob es hilft? Schwer zu sagen.

In dieser Phase habe ich mir oft Gedanken machen müssen, ob ich bei einer neuerlichen Diagnose (Rezidiv), wieder die Kraft für einen neuerlichen Kampf gegen den Krebs aufbringen könnte. Ich hatte meine Zweifel. Es gab kein klares Ja.

Als nun die Diagnose Darmkrebs da stand, war es so als ob plötzlich ein interner Schalter umgestellt wurde. Natürlich habe ich die Kraft, den Willen, mich wieder dieser Herausforderung zu stellen - ich muss!!!

Als ich direkt nach der Diagnose für weitere Untersuchungen für eine Nacht stationär im Krankenhaus bleiben musste, wurde ich nach Medikamenten gefragt, welche ich regelmäßig einnehme. Völlig unbewusst gab ich nur die Hälfte der einzunehmende Dosis für das Antidepressiva an.

Mein Psychologe meinte zuvor, das wenn ich das Medikament mal irgendwann absetzen will, ich die Dosis zuerst für einen Monat halbieren soll, bevor ich die Einnahme ganz beende.

Das war dann somit unbewusst, der Einstieg in den Ausstieg vom Antidepressiva.

Inzwischen habe ich das Medikament komplett abgesetzt und es geht mir gut. Wobei ich sicherlich durch den positiven Verlauf der Behandlung von Glückshormonen nur so überflutet werde. Ich hoffe das hält noch länger so an...



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