OP

17. November 2015

Der Port
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Um 5 Uhr aufgestanden und gewundert was um diese Zeit in der S-bahn bereits los ist.

Pünktlich angekommen ging es zügig los. Der Raum um seine Sachen abzulegen war etwas seltsam. Eher eine Art Vorzimmer von Ärzten. Insofern gab es einiges an Laufverkehr durch diesen Raum. Schon etwas seltsam und nach der OP etwas störend.

Ansonsten verlief alles problemlos. Etwas viel Wartezeit am Ende, aber immer freundlich und nett betreut worden.

Die OP selbst bekommt man ganz gut mit, da es nur eine lokale Betäubung gibt. Sehen kann man alldrdings nichts, da alles abgehangen ist. Doch durch die anderen Sinnesorgane, Geruch und Gehör, bekam ich dann doch genug mit.

Nach vielleicht gefühlten 5 Minuten meinte der Arzt, ah da ist Sie (Vene), ein Prachtexemplar. Wow dachte ich, so schnell und ohne das ich was gespürt habe. Dann war aber erstmal Stille, kurzes Gespräch zwischen den Ärzten (konnte ich nicht verstehen). Dann die Aussage: Fehlarm!

Wir müssen noch ein bisschen tiefer. Alles normal war die nächste Ansage. Also wurde weiter gesucht.

Nach ein paar Minuten dann die Mitteilung das sie jetzt die Vene gefunden haben. Uff. Sie sei tiefer wie gewöhnlich, so 2,5 cm. Arggggh.
Also noch ein bisschen Vorarbeit und dann kommt der Schlauch rein. Super.

Zu früh gefreut. Schlauch geht nicht rein! Aber auch das ist ganz normal. Sie müssen jetzt halt die Schlüsselbeinvene punktieren. Erstmal eine zusatzliche Betäubung und weiter gearbeitet.

Sehr wohl habe ich mich dabei nicht gefühlt, aber auf die Zunge beißen und durch und so war es mit der Schlüsselbeinvene dann auch kein Problem mehr. Schlauch eingeführt, Port gesetzt und das ganze verschlossen.

Währenddessen kam ein weiterer Operateur mit ein paar Fragen an meinen behandelnden Arzt herein. Ich dachte mir schon "ohje, bitte lenke die Ärzte nicht ab". Worauf sich zeitgleich dieser zweiter Operateur zu mir runter beugte und meinte ich solle mir keine Sorgen machen. Er würde nicht ablenken. Als ob er Gedanken lesen kann!

Nichtsdestotrotz ging ein Arzt dann in den anderen OP und überließ der zweiten anwesenden Ärztin das vernähen der Wunde.

Anschließend ging es gleich raus zum ausruhen. Noch einmal zum Röntgen und dann nach längerem warten, bis mich die Ärztin endlich entließ, mit der S-Bahn nach Hause.



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20. November 2015

Chemo oder doch erst OP?
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Nachdem uns die Meinung aus Tübingen mit einer Strahlentherapie zu beginnen, doch etwas verunsichert hat, wollten wir uns noch eine weitere Meinung einholen. Dieses mal in München im Klinikum Großhardern.

Die gute Nachricht: auch sie nehmen Abstand von einer Strahlentherapie als Erstbehandlung, so wie von Tübingen vorgeschlagen.

Die schlechte Nachricht: sie schlagen stattdessen eine OP als Erstbehandlung vor! Mit einer möglichen Chemotherapie im Anschluß. Also anders herum als das MRI.

Wieder die Frage: was machen?

Es wird uns gesagt das beide Ansätze ihre Berechtigung haben. Nur ist Großhadern der Auffassung erstmal den Primärkarzinom zu entfernen, so daß der Ursprung beseitigt ist und somit das Risiko für eine weitere Streuung reduziert wird.

Mir gefällt dieser Ansatz besser, wobei ich auch den Argumente des MRI folgen kann.

Nun müssen wir als faktisch Unwissende eine schwere Entscheidung treffen. Das kann eigentlich nur aus dem Bauch heraus geschehen.

Was uns in Großhadern gefallen hat, war das die Assistenzärztin den Oberarzt hinzu gezogen hat, nachdem sie unsere Verunsicherung bemerkt hat. Dieser wollte wiederum noch den Chefarzt dazu holen. Dieser war allerdings für den ganzen Tag im OP. Sie wollen ihn trotzdem nochmal konsultieren und uns seine Meinung zum möglichen Vorgehen heute noch mitteilen.

Insgesamt haben sie sich sehr viel Zeit für uns genommen. Das gilt aber auch fürs MRI, wobei ich dort noch mit keinem Ober-, geschweige den Chefarzt sprechen konnte.



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22. November 2015

Kurzfristige Planänderung
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Kurz nachdem wir zu Hause ankamen, gab es bereits den angekündigten Rückruf der Klinik Großhadern.

Uns wurde mitgeteilt das auch der Chefarzt eine OP als Erstbehandlung empfiehlt. Das war nicht weiter verwunderlich, denn das ist die grundsätzliche Philosophie dieser Klinik.

Mir wurde zudem völlig überraschend zugesichert, dass mich der Chefarzt Prof. Stief persönlich operieren würde. Er behandelt Kassenpatienten normalerweise nur mit einer Zuzahlung. Bei mir macht er eine Ausnahme und verlangt diese nicht.

Als Termin wurde mir dann noch gleich der nächste Montag genannt! Nächster möglicher Termin dann wäre erst wieder am 7.12.

Nach sehr kurzer Bedenkzeit haben wir uns dann für die OP am nächsten Montag entschieden.

Also geht's am Montag in die Klinik und am Dienstag wird operiert. 10-12 Tage Krankenhaus stehen mir dann bevor.



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23. November 2015

Eingecheckt
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Habe heute mein Zimmer mit Blick auf die Berge bezogen.

Ansich ein Dreibettzimmer, momentan aber nur zu zweit. Mal sehen ob das so bleibt.

WLAN funktioniert auch, so dass ich die nächsten Tage Champions League, Amazon Prime und Sky ausführlichst anschauen kann. Mir wurde schon gesagt das es langweilig werden wird und ob ich hoffentlich genügend zum lesen dabei habe. Nö, aber Handy, Laptop und Tablet reichen mir :mrgreen:

Sind aber alle ganz lieb hier, auch wenn die Räumlichkeiten schon ein wenig herunter gewirtschaftet sind, so fühle ich mich momentan ganz wohl.



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23. November 2015

1. Tag
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Nachdem ich alle möglichen Fragen und Voruntersuchungen abgeschlossen hatte, kamen dann noch der Oberarzt und später der Chefarzt vorbei.

Eine Situation die ich bei meinem Dad eigentlich nie erlebt habe. Obwohl er eine private Zusatzversicherung hatte zeigte sich ein Oberarzt, geschweige denn Chefarzt so gut wie gar nicht bei ihm. Man musste diesen sogar eher hinterher laufen.
Ich bin jetzt nur normaler Kassenpatient.
Gibt mir die Hoffnung das die Welt noch nicht ganz so versaut ist und die Menschlichkeit in so schweren Situationen doch noch über dem System steht.

Der Chefarzt meinte sogar ich sei ein Notfall und er hat andere Patienten vertröstet und auf spätere Termine verschoben. Wow, ein tolles Gefühl.

Er versicherte mir nochmal das es absolut notwendig ist die OP jetzt und sofort zu machen. Andere Therapien, wie Chemo, mögen die Verkleinerung der Prostata erzwingen, in dieser Zeit kann es aber auch zur Streuung kommen. Was bei mir bisher aber eben noch nicht erfolgt ist. Meine Knochen und Organe sind frei. Die betroffenen Lymphknoten werden sowieso während der OP entfernt.

Seine Meinung zur Strahlentherapie wie von Tübingen vorgeschlagen ist hart: "Die haben sie aufgegeben". Ich bin schokiert wie eine renommierte Klinik, wie die in Tübingen, dann so einen Plan vorschlagen kann. Mann oh mann.



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15. Mai 2016

Der nächste Eingriff
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Nun war ich nochmal für 4 Tage im Klinikum Großhadern. Ich hoffe das letzte mal für eine lange Zeit.

Es ging darum die Anastomosenstriktur operativ zu korrigieren und den Blasenkatheter zu entfernen.

Katheter und alle Schläuche sind nun weg. What a feeling. Allerdings dauert es noch rund 2-3 Wochen bis ich (hoffentlich) wieder uneingeschränkt schmerzfrei bin. Momentan gibt es immer wieder ein mehr oder weniger stärkeres Ziehen beim Wasserlassen. Die Wundheilung hat begonnen, aber es dauert einfach. Geduld ist gefragt.

Dieses mal hatte ich keine bevorzugte Behandlung, sprich ich war als normaler gesetzlicher Kassenpatient untergebracht. Das heisst u.a. natürlich 3-Bettzimmer. Meine Zimmerkollegen waren zudem zwischen 25 und 35 Jahre älter als ich. Naja, die Nächte waren dementsprechend.
Wobei die Behandlung und Pflege durch die Ärzte und Pfleger nicht anders war als beim letzten mal: Hervorragend, mit viel Herz! Ein Lob an die Urologische Abteilung.

Mitte Juli gibt es dann die erste Nachsorgeuntersuchung bei den Strahlenärzten. Bis dahin muss ich noch ein PET/MRT machen lassen, um einen Vorher/Nachher Vergleich zu haben. Erst dann werden wir näheres wissen. Aber ich habe ein gutes Gefühl.



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4. Oktober 2017

Die OP – Ein Einblick
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Hier ein "kleiner" Vorgeschmack auf das was mich demnächst erwartet. Ein bisschen mulmig ist mir schon dabei, aber wenn es hilft die Lebensqualität weiter zu verbessern, dann ziehe ich das auch durch!

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26. Oktober 2017

Die OP in Real
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VORICHT, nur für die Hartgesottenen!!!

Dieses Video zeigt eine reale OP. Wer kein Blut sehen kann, sollte nicht weiterschauen. Ich selbst kann kein Blut sehen, aber ich habe mir das Video trotzdem reingezogen. Ich weiß jetzt nur nicht ob es richtig war. Vielleicht springe ich jetzt doch noch ab? Ne...

Öffne Video (YouTube)



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29. November 2017

Die Trockenlegung
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Jetzt wird es also wieder ernst. Nach zwei Jahren Inkontinenz, einigen vergeblichen Versuchen den Alltag normal zu gestalten, unterziehe ich mich nun der letzten ultimativen Lösung: dem künstlichen Schließmuskel.

Damit ich danach hoffentlich endlich auf Einlagen verzichten kann und so wieder einen normalen Alltag gestalten kann.

Mehr über den Eingriff, dem Sphinkter, dem Verlauf, meinen Erfahrungen und Erlebnissen halte ich natürlich fest.



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30. Juni 2023

Etappenziel: OP
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Montag ging es also ins Krankenhaus. Am Abend und am nächsten Morgen vor der OP gab es neben einigen Medikamenten auch einen Einlauf.

Um 5.50 Uhr geweckt, um 7 Uhr pünktlich zur OP abgeholt. Als Vorbereitung wurde mir dann eine PDK gesetzt (PDA Spritze wie bei der Entbindung nur mit Katheter). Dies sollte den Schmerz nach der OP unterdrücken.

Um 8.10 Uhr war ich dann im OP Saal und das ist das letzte woran ich mich erinnern kann. Als ich aufwachte bekam ich im Dämmerzustand mit das die OP doch länger gedauert hat als geplant. 5 statt 3 Stunden. Meine erste Sorge galt der Familie - ich hoffte das sie bereits in Kenntnis gesetzt wurden.

Gegen 17 Uhr kam ich dann wieder auf mein Zimmer. Noch ganz benebelt, aber auch Happy weil ich kein Stoma ertasten konnte. Das bedeutete für mich auch gleich das die OP ohne Komplikationen verlaufen sein musste.

Das wurde dann auch von den Ärzten bestätigt. Es hat länger gedauert weil aufgrund der früheren Prostata-Op und Bestrahlung das Gewebe etwas schwierig war freizulegen. Zudem war der Schließmuskel etwas im Weg. Der Bergungsschnitt, um den abgetrennten Darm zu entfernen, wurde deshalb auch im oberen Bereich des Bauches gesetzt, statt unten seitlich vom Bauchnabel. Die Ärzte nahmen sich also die Zeit die nötig war.

Zum Glück hatte ich auch keine großen Schmerzen (gilt auch für die komplette Zeit bis zur Entlassung), trotz einiger Narben und deutlich aufgeblähten Bauch. Es wurde reichlich Luft in den Bauch gepumpt um mehr Raum für die OP zu schaffen.

Der Heilungsprozess ist spürbar, ging aber dann doch gut und schnell. Vieles spielt sich im Kopf ab, und das blockiert dann einiges. Aber alle Vorhersagen zum Verlauf waren von den Ärzten eindeutig angesagt worden und trafen dann auch zu.

Das entscheidende ist jetzt noch die Gewebeprobe vom entnommen Dickdarm, inkl Lymphbahnen und -knoten sowie Tumor. Erst dann lässt sich bestimmen ob eine weitere Chemo nötig wird oder eben nicht. Der Chefarzt klang optimistisch und ich hoffe das bezieht sich auch auf die pathologische Untersuchung.

Im übrigen wurde ich wieder vom Chefarzt persönlich operiert. Was daran lag das er der Spezialist für die DaVinci Methode ist. Diese roboterunterstützende OP ist nochmal schonender als eine Minimalinvasive OP. Hab's gerne mitgenommen.

Danke Team Isarklinik. Großes Lob.



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